Bayer Leverkusen steht im Halbfinale des DFB-Pokals Zwei Asse trumpfen auf

Leverkusen · Leverkusen tanzt nach packendem Pokalsieg gegen Union Berlin weiter auf drei Hochzeiten. Einwechselspieler Diaby und Bellarabi drehen die Partie.

 Karim Bellarabi belebte nach seiner Einwechslung das Spiel der Leverkusener, erzielte das 1:1 und bereitete das 3:1 vor.

Karim Bellarabi belebte nach seiner Einwechslung das Spiel der Leverkusener, erzielte das 1:1 und bereitete das 3:1 vor.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der Traum vom ersten Pokalsieg seit 27 Jahren hing am seidenen Faden, doch Trainer Peter Bosz hatte mit Karim Bellarabi und Moussa Diaby noch zwei Asse im Ärmel. Beim 3:1 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Union Berlin wurden erneut die Einwechselspieler zum großen Trumpf von Bayer Leverkusen. Beim Tanz auf drei Hochzeiten könnte genau diese enorme Kadertiefe noch zum entscheidenden Schlüssel werden.

Inmitten von fünf englischen Wochen am Stück strotzt die Werkself auch wegen ihrer Joker nur so vor Selbstvertrauen. „Wenn du im Halbfinale bist, willst du ins Finale“, sagte Sportdirektor Simon Rolfes entschlossen. Und Trainer Bosz fügte mit Blick auf Bundesliga und Europa League hinzu: „Wir wollen auf allen Hochzeiten weiter mitspielen.“

Auf dem kürzesten Weg zu einem Titel fehlen dank der beiden Bankspieler im DFB-Pokal nur noch zwei Schritte. Bellarabi traf zunächst Sekunden nach seiner Einwechslung und der Gelb-Roten Karte für Unions Christopher Lenz zum Ausgleich (72.), in der Nachspielzeit legte er dem zur Pause gekommenen Diaby den Treffer zum Endstand mustergültig auf (90.+1). Auch ansonsten brachten die Flügelflitzer viel Tempo und Kreativität ins zuvor sehr lethargische und ideenlose Spiel der Rheinländer. „Die Schnelligkeit, die wir von der Bank gebracht haben, war eine Extrawaffe, die uns heute sehr genützt hat“, lobte Bosz die beiden Joker. Sven Bender stimmte zu: „Hut ab vor den beiden. Die sind reingekommen, waren direkt im Spiel und haben schlussendlich das Spiel für uns entschieden.“

Rotation ohne großen Qualitätsverlust und Impulse von der Bank sind bei der Werkself in dieser Spielzeit an der Tagesordnung. Sechs Jokertore in der Liga brachten dem DFB-Pokalsieger von 1993 bereits sieben Punkte – kein Team profitierte mehr von seinen Einwechselspielern. Bereits beim 3:2 in Berlin in der Bundesliga waren die von der Bank kommenden Diaby und Bellarabi mit ihren späten Treffern die spiel­entscheidenden Akteure.

Diese Kadertiefe beeindruckte sogar Berlins Torwart Rafal Gikiewicz. „Leverkusen hat einfach eine brutal gute Mannschaft“, lobte der Pole. Selbst nach der schweren Verletzung von Toptorschütze Kevin Volland setzt Bayer seinen beeindruckenden Höhenflug in der Rückserie fort. Mittlerweile ist das Bosz-Team, für das Charles Aranguiz (86.) zum zwischenzeitlichen 2:1 traf, seit acht Spielen ungeschlagen.

Auch der Trainer selbst dreht immer wieder an den richtigen Stellschrauben, wenn die Mannschaft – so wie in der ersten Halbzeit gegen Union – neben sich steht. Gegen die Eisernen erwies sich nach dem Rückstand durch Marcus Ingvartsen (39.) neben der Einwechslung der beiden Tempodribbler die Umstellung auf Viererkette zur Halbzeit als Erfolgsgeheimnis.

Während sich Bosz für die Pokal­auslosung am Sonntag (18 Uhr/ARD) mit einem Wunsch allerdings zurückhielt, hatte Torwart Lukas Hradecky diesbezüglich klare Vorstellungen: „Ein bescheidener Wunsch – ich will alles außer Bayern auswärts“, sagte der Finne grinsend.

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