3. Fußball-Liga Energie Cottbus fehlt nur ein Tor zum Ligaverbleib
Köln · Der Ex-Bundesligist und Lotte steigen noch aus der 3. Liga ab. Großaspach rettet sich. Viktoria Köln schafft im siebten Anlauf den Drittliga-Aufstieg.
Energie Cottbus und die Sportfreunde Lotte haben in der 3. Liga den Kampf um den Klassenverbleib verloren und müssen in die Viertklassigkeit absteigen. Am letzten Spieltag der Saison kam Cottbus in einem dramatischen Endspiel beim direkten Konkurrenten Eintracht Braunschweig nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus, Lotte verlor 1:2 (1:0) gegen die Würzburger Kickers – beide Clubs müssen nun in der Regionalliga einen neuen Anlauf starten.
Retten konnten sich neben Braunschweig auch Carl Zeiss Jena durch ein 4:0 (2:0) gegen 1860 München und die SG Sonnenhof Großaspach durch ein 2:0 (1:0) bei Fortuna Köln. Großaspach wäre wie der VfR Aalen in die Regionalliga Südwest abgestiegen und hätte die Qualität der Liga in der Spitze nochmals erhöht. Die SG, Braunschweig und Cottbus (alle 45 Punkte) trennte nur die Tordifferenz, in der Cottbus lediglich einen Treffer schlechter war als Braunschweig. Bereits vor dem letzten Spieltag standen der VfR Aalen und Fortuna Köln als Absteiger fest.
Umstritten war in Braunschweig vor allem der Treffer zum 1:0. Dem Tor von Marc Pfitzner (30. Minute) war ein unberechtigter Elfmeterpfiff vorangegangen. Fabio Viteritti (57.) glich für Cottbus noch per Handelfmeter aus. Der Cottbuser Jose Matuwila sah kurz vor Schluss noch Gelb-Rot, der Braunschweiger Christoph Menz (90.+3) in der Nachspielzeit Rot. Das Ergebnis blieb.
Den umgekehrten Weg aus der Regionalliga in die 3. Liga schaffte am Samstag Viktoria Köln. Interims-Trainer Jürgen Kohler, Weltmeister von 1990, führte die Viktoria zum 1:0 (0:0) gegen Borussia Mönchengladbach II und zum Meistertitel im Westen. Im siebten Anlauf hat es damit für die Rechtsrheinischen endlich mit dem Aufstieg geklappt.
Erst am vergangenen Montag hatte der 53-jährige Kohler Patrick Glöckner als Cheftrainer abgelöst, nachdem der Club Punkt um Punkt seines Vorsprungs auf Verfolger Rot-Weiß Oberhausen eingebüßt hatte. Kapitän Mike Wunderlich (66., Foulelfmeter) erzielte das entscheidende Tor gegen den Fohlen-Nachwuchs vor 3570 Fans im Stadtteil Köln-Höhenberg. „Das ist Genugtuung pur. 90 Prozent der Menschen in Köln haben uns den Aufstieg nicht gegönnt, nur wir haben daran geglaubt“, sagte Wunderlich.
Vor den Kölnern, die in der 3. Liga den Lokalrivalen und Absteiger Fortuna ersetzen, waren als Regionalliga-Meister bereits Waldhof Mannheim (Südwest) und der Chemnitzer FC (Nordost) aufgestiegen. Den vierten Aufsteiger ermitteln in zwei Entscheidungsspielen Bayern München II als Meister der Südstaffel sowie der Sieger der Nordstaffel, der VfL Wolfsburg II, am 22. und 26. Mai.