Champions League Liverpool siegt im „Duell der Schwergewichte“

Salzburg · Der Titelverteidiger steht im Achtelfinale der Champions League. Starke Salzburger träumen vom Europa-League-Titel.

 Liverpools Trainer Jürgen Klopp hatte nach dem Sieg in Salzburg gut lachen.

Liverpools Trainer Jürgen Klopp hatte nach dem Sieg in Salzburg gut lachen.

Foto: dpa/Barbara Gindl

Nach dem nervenaufreibenden „Schwergewichtskampf“ von Salzburg plagte Jürgen Klopp das schlechte Gewissen. Nicht wegen des K.o.-Sieges seiner „Meister der Königsklasse“ beim frechen Herausforderer in Österreich, sondern weil er selbst zu heftig ausgeteilt hatte. „Absolut scheiße“ habe er sich am Vorabend des 2:0 (0:0)-Erfolgs mit dem FC Liverpool bei RB Salzburg im Gruppen-„Finale“ der Champions League verhalten. „Sorry, ich war ein Idiot“, sagte Klopp bei der Pressekonferenz zum sichtlich verdutzten Übersetzer und entschuldigte sich bei dem Sprachexperten.

22 Stunden zuvor hatte der Welttrainer den armen Kerl bloßgestellt. Das, gab Klopp nun zu, sei in der Sache richtig, in der Art und Weise aber „kompletter Blödsinn“ gewesen. Für den Dolmetscher eine „wunderbare Geste“, wie er sagte, „Klopp hat dafür meinen größten Respekt“.

Den hatten der Teammanager und seine Reds auch für die Leistung auf dem Platz verdient. „Liver­pool erinnert Europa daran, warum sie es so souverän regieren“, schrieb das Liverpool Echo. Auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung am 30. Mai in der Türkei musste Liverpool in Salzburg Schwerstarbeit verrichten. „Sie sind uns förmlich angesprungen“, sagte Klopp über die „schlauen“ und aggressiv pressenden Salzburger, sein Kollege Jesse Marsch sah ein Fußballspiel „wie ein Schwergewichtskampf. Sie schlugen zu, wir schlugen zu – und am Ende haben sie zweimal richtig getroffen“. Der frühere Salzburger und Leipziger Naby Keita (57.) und Mohamed Salah (58.) entschieden das packende Duell mit ihren Toren binnen 100 Sekunden.

Salzburg bleibt nach dem geplatzten Traum von der Sensation die Europa League als Trost. „Wir haben gegen die vielleicht beste Mannschaft der Welt so gut gespielt“, sagte der 46 Jahre alte US-Amerikaner Marsch, der bis zum Sommer Assistent von Ralf Rangnick beim Bundesligisten RB Leipzig gewesen war. „Wir können dieses Turnier gewinnen, das ist unser Ziel.“ Zu ambitioniert? Liverpool-Star Virgil van Dijk widersprach: „Ich bin überzeugt, dass Salzburg in der Europa League noch einige überraschen wird.“

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