Champions League Auch ohne Salah ist Aufgeben keine Option

Liverpool · FC Liverpool muss im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona ein 0:3 aufholen.

 Mohamed Salah liegt auf einer Trage und wird behandelt. Der Ägypter zog sich gegen Newcastle eine schwere Gehirnerschütterung zu.

Mohamed Salah liegt auf einer Trage und wird behandelt. Der Ägypter zog sich gegen Newcastle eine schwere Gehirnerschütterung zu.

Foto: AP/Owen Humphreys

Jürgen Klopp hat dieses Halbfinal-Duell der Champions League mit dem FC Barcelona noch nicht aufgegeben. Dafür haben der deutsche Teammanager und ganz besonders der FC Liver­pool viel zu viele Wunder erlebt. Doch das Projekt, Lionel Messi zu stoppen, das hat wirklich keinen Sinn mehr. „Er ist unaufhaltsam“, sagt Klopp vor dem Rückspiel, in dem die Reds an diesem Dienstagabend (21 Uhr/Sky und DAZN) ein 0:3 aufholen müssen.

Doch: „Weil es Fußball“ ist, sagt Klopp, ein Spiel, in dem vieles „Schicksal“ sei, werde er es wieder versuchen: „Wir wollen das kleine Wunder schaffen und sonst wenigstens in Schönheit sterben.“ Die Devise laute volles Risiko. „Wir können nur tun, was wir können“, betont Klopp. „Mit allem, was wir haben. Mit wahrer Leidenschaft, viel Herz und mit Lust“, beflügelt vom „Mythos Anfield“. Ein Zündfunke, womöglich ein frühes Tor – und das Stadion könnte explodieren wie 2016 beim 4:3 gegen Borussia Dortmund.

2005 hat Liverpool die Champions League gewonnen. In jenem epischen Endspiel gegen den AC Mailand in Istanbul, sie standen 2007 im Finale und auch 2018. Viel größer ist aber das Sehnen nach dem ersten Meistertitel seit 1990. Wer ihn holt, dem gilt ewiger Ruhm. Doch der frühere Rekordmeister könnte ihn mit der Rekordpunktzahl von 97 (!) aus 38 Spielen verpassen. Klopp hätte in diesem Fall die beste Saison der Vereinsgeschichte abgeliefert und stünde doch auch nach fast vier Jahren als Liverpool-Trainer ohne Titel da. Gesetzt den Fall, es reicht ohne Mohamed Salah, der wegen einer schweren Gehirnerschütterung ausfällt, erwartungsgemäß nicht gegen Barcelona. Neben Salah fehlen auch der Ex-Leipziger Naby Keita und der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino.

Wunder gibt es zwar immer wieder, doch der Fußball-Gott streut sie spärlich. Zweimal wurde im wichtigsten Europapokal ein Drei-Tore-Rückstand im Halbfinal-Rückspiel noch gedreht: Panathinaikos Athen schaltete 1971 nach einem 1:4 noch Roter Stern Belgrad aus, der FC Barcelona setzte sich 1986 nach einem 0:3 gegen IFK Göteborg durch. Beide verloren das Finale. Vielleicht ein gutes Omen: Schiedsrichter Cüneyt Cakir hat schon 2016 das erwähnte 4:3 gegen den BVB geleitet. Abwehrspieler Dejan Lovren jedenfalls sagt: „Wir sind Liverpool. Wir sind einmalig. Wir haben die Eier für die größten Comebacks.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort