Innenverteidiger ist positiv getestet Hannovers Hübers ist erster Coronafall im deutschen Fußball

Hannover · Innenverteidiger ist positiv getestet. Die Folgen für den Spielbetrieb sind noch nicht abzusehen. Kompletter „Geister-Spieltag“ in der Bundesliga.

Mittwoch, 12.59 Uhr, Hannover 96 teilt mit: Der deutsche Profifußball hat seinen ersten Coronafall. Innenverteidiger Timo Hübers wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Was alle in der Branche seit Tagen befürchtet haben, ist damit plötzlich Realität – die Folgen für den gesamten Spielbetrieb sind noch nicht abzusehen.

Während sich Hübers zurzeit in häuslicher Quarantäne befindet, herrscht bei seinem Club der Ausnahmezustand. Der komplette Kader des Zweitligisten sowie das Trainerteam um Kenan Kocak werden vorsorglich auf das Virus getestet. Beim 3:0-Auswärtserfolg beim 1. FC Nürnberg am vergangenen Freitag hatte Hübers schließlich noch 90 Minuten auf dem Platz gestanden und als Torschütze geglänzt.

96 geht allerdings davon aus, dass sich Hübers erst „am Samstagabend bei einer Veranstaltung in Hildesheim infiziert“ habe, wie es in einer Vereinsmitteilung hieß. Seit „der Ansteckung, die exakt eingrenzbar ist“, soll Hübers „keinen Kontakt zu seinen Mannschaftskollegen“ gehabt haben, weshalb „nicht davon auszugehen“ sei, dass „sich Mitspieler bei ihm infiziert haben“.

Hübers habe „sich absolut vorbildlich verhalten. Er selbst zeigt bis jetzt keinerlei Symptome“, sagte Hannovers Sportchef Gerhard Zuber: „Als er davor erfuhr, dass eine Person, die mit ihm auf der Veranstaltung gewesen war, positiv getestet wurde, meldete er sich direkt beim Arzt und begab sich provisorisch in häusliche Quarantäne.“

Der Fall könnte dennoch weitreichende Folgen haben. Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) empfängt 96 Dynamo Dresden. Derweil teilte 96 mit, dass die Mannschaft ihre Vorbereitung auf die anstehende Partie weiter fortsetzt. Bis zu dem Spiel, das ohne Fans stattfindet, werde ebenfalls nur nicht öffentlich trainiert.

Der erste komplette Geister-Spieltag der Bundesliga ist indes beschlossen. Am Mittwoch entschied sich RB Leipzig, das Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den SC Freiburg ohne Zuschauer auszutragen. Zuvor war bereits die Begegnung zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem FC Bayern München (Samstag/18.30 Uhr) nach viel Kritik aus der Politik zum Geisterspiel erklärt worden. Eine entsprechende Anordnung sei am Mittwoch vom Gesundheitsamt an den Berliner Bundesligisten ausgestellt worden.

Auch Hertha BSC wird seine beiden anstehenden Heimspiele im Olympiastadion vor leeren Rängen austragen. Wie der Bundesligist am Mittwoch mitteilte, betrifft dies sowohl das Berlin-Derby gegen Union, als auch die Partie gegen den FC Augsburg am Osterwochenende. Gar eine Zwangspause muss der 1. FC Kaiserslautern in der dritten Liga einlegen. Wie der DFB bekanntgab, werden die kommenden zwei Spieltage verlegt und sollen nach Ostern nachgeholt werden.

In Frankreich ist das Ligapokal-Finale zwischen Meister Paris St. Germain mit Trainer Thomas Tuchel und Olympique Lyon aufgrund der rasanten Ausbreitung des Coronavirus auf unbestimmte Zeit verschoben worden. In England wurde das für Mittwochabend angesetzte Premier-League-Spiel zwischen Manchester City und dem FC Arsenal aus Sicherheitsgründen abgesagt, weil einige Arsenal-Mitarbeiter Kontakt mit Evangelos Marinakis, dem mit Corona infizierten Clubbesitzer von Olympiakos Piräus und Nottingham Forest, hatten.

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