Hoffenheimer Stürmer sauer Schwere Vorwürfe von Belfodil

Sinsheim · Die Vorwürfe von Ishak Belfodil wiegen schwer, das Tischtuch mit seinem Club TSG Hoffenheim scheint endgültig zerschnitten. „Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt“, zürnte der Angreifer im Gespräch mit der Bild-Zeitung: „Ich kann von Glück reden, dass nicht noch mehr kaputt ging.“ Der Streit um die Behandlung seiner schweren Knieverletzung ist vollständig eskaliert.

 Hoffenheims Angreifer Ishak Belfodil fühlt sich von seinem Club schlecht behandelt.

Hoffenheims Angreifer Ishak Belfodil fühlt sich von seinem Club schlecht behandelt.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Fünf Spiele hatte der Algerier zu Saisonbeginn für die TSG in der Fußball-Bundesliga bestritten – trotz eines Kreuzband- und Meniskusrisses. Weil er sich nach der Partie beim VfL Wolfsburg „für meine Leistung geschämt“ habe, weil er „der Mannschaft in keiner Weise helfen“ konnte, entschied sich Belfodil dann für eine Operation – angeblich gegen den Wunsch der medizinischen Abteilung seines Klubs. „Bis zum Vorabend wurde Druck ausgeübt, damit ich mich nicht operieren lasse“, behauptet er.

Der 27-Jährige, im Vorjahr mit 16 Bundesliga-Treffern zweitbester Torjäger der TSG, hatte sich am letzten Spieltag der vergangenen Saison das Knie verdreht. Nach der zweiten MRT-Untersuchung hätten die Hoffenheimer Ärzte ihm mitgeteilt, dass er „glimpflich davongegkommen“ sei und um eine Operation herumkomme, schildert Belfodil. Er habe allerdings im Sommer gemerkt, dass unter anderem „abrupte Richtungswechsel schwierig waren“. Mit links habe er gar nicht schießen können.

Belfodil quälte sich ohne Schmerzmittel durch die ersten Partien. Erst als Einwechselspieler, dann sogar dreimal in Folge in der Startelf. Nach der Operation kehrte er nach eigenen Angaben noch einmal für drei Tage nach Hoffenheim zurück. „Als weder der Trainer noch irgendjemand von der Vereinsführung es für nötig hielten, mich zu begrüßen oder nach mir zu fragen, wollte ich nicht weiter stören und habe mich nach Paris zu meinen Vertrauensärzten abgesetzt.“

Hoffenheims Manager Alexander Rosen wies die Darstellungen Belfodils entschieden zurück. Eine gemeinsame Zukunft scheint es für die beiden Streitparteien allerdings nicht zu geben. Belfodil, der in sechs Jahren als Profi bereits für neun Vereine spielte, hat trotz Vertrags bis 2022 „kein Vertrauen mehr. Es besteht für mich keine Basis mehr.“

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