Skandal bei Union gegen Hertha Vom ersten Berliner Derby bleibt nur ein düsteres Bild

Berlin · Pyros und Platzsturm beim 1:0 von Union gegen Hertha.

Die Profis von Union dürfen sich in Berlin die nächsten Monate als „Stadtmeister“ feiern lassen, die beängstigenden Szenen mit Pyro-Skandal und Fast-Abbruch werden aber die Erinnerungen an das erste Bundesliga-Derby gegen Hertha BSC prägen. Nur mit beherztem Eingreifen gegen vermummte Chaoten aus dem eigenen Fanlager verhinderten Torwart Rafal Gikiewicz und Co. nach dem 1:0 eine weitere Eskalation.

„Das hat mit Fußball nichts zu tun“, sagte der umsichtige Schiedsrichter Deniz Aytekin: Drei Leichtverletzte und 25 eingeleitete Strafermittlungsverfahren lautete die nach den teilweise gespenstischen Bildern noch glimpfliche Bilanz der Berliner Polizei. Mit gezielten Schüssen von Leuchtraketen verbreiteten die Hertha-Fans Schrecken. Als während des Spiels ein brennender Feuerwerkskörper knapp neben der Union-Trainerbank einschlug, brach Aytekin die Partie für fünf Minuten ab. „Letztendlich haben wir dann auch in Abstimmung mit der Polizei entschieden, das Spiel zu Ende zu bringen“, berichtete der Unparteiische.

Dass beinahe auch seine Familie in Mitleidenschaft gezogen wäre, erfuhr Siegtorschütze Sebastian Polter erst nach dem Abpfiff über eine Nachricht auf dem Handy. Eine Leuchtrakete sei während der ersten Halbzeit einen Meter neben seinen beiden Kindern und seiner Freundin auf der Haupttribüne aufgeprallt, berichtete der Stürmer. „Das ist nicht zumutbar“, sagte Polter. „Wenn man weiß, dass die eigenen Kinder getroffen werden könnten, wünscht man das keinem.“

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