Fußball-Bundesliga Bayern feiern Karneval in Kölle

Köln · Münchner verteidigen mit dem 4:1 in Köln die Bundesliga-Tabellenführung und erzielen drei Tore in den ersten elf Minuten.

Das war lange meisterlich: Mit einer eindrucksvollen Demonstration der Stärke und einem historischen Blitzstart hat der FC Bayern die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga nach nur 24 Stunden zurückerobert. Die Münchner gewannen am Sonntag beim zuvor vier Mal in Folge daheim siegreichen 1. FC Köln mit 4:1 (3:0) und schickten den FC mit einer deutlichen Niederlage in die Karnevalswoche. Das Team von Trainer Hansi Flick entriss damit den am Samstag an die Spitze gesprungenen Leipzigern direkt wieder die Tabellenführung. In der zweiten Halbzeit sparten die Münchner Kräfte und gewährten den tapfer kämpfenden Kölnern einige Möglichkeiten. „Wir haben die ersten Chancen eiskalt ausgenutzt, das war wirklich gut gespielt“, sagte Bayern-Torhüter Manuel Neuer zufrieden.

Unbeeindruckt von den klaren Siegen der Konkurrenten RB Leipzig (3:0 gegen Werder Bremen), Borussia Dortmund (4:0 gegen Eintracht Frankfurt) und Mönchengladbach (4:1 in Düsseldorf) legten die Münchner mit dem Selbstverständnis eines auch kommenden Meisters mit einer 3:0-Führung nach nur elf Minuten den Grundstein für den Erfolg. Mit dem Blitzstart raubten die Bayern den in Karnevalstrikots angetretenen Kölnern schnell jede Illusion auf eine Sensation fünf Tage vor Weiberfastnacht. „Wir haben die ersten Minuten komplett verschlafen, das darf uns so nicht passieren“, gab Kölns Torwart Timo Horn nach dem Spiel zu: „Die sind angerannt wie die Feuerwehr, wir haben keinen Zugriff bekommen.“

Robert Lewandowski mit seinem 23. Saisontor (3. Minute), Kingsley Coman bei seiner Startelf-Rückkehr nach zweimonatiger Verletzungspause (5.) und Serge Gnabry (12.) schossen die schnellste 3:0-Auswärtsführung in der Bundesliga-Geschichte des FC Bayern heraus. Gnabry legte nach (66.), Köln kam durch Mark Uth zum Ehrentreffer (70.). Thomas Müller verbucht nach seinen Vorlagen zum 1:0 und 2:0 zudem nun 14 Vorlagen (Assists) in dieser Bundesliga-Saison, das schaffte seit Einführung der Datenerfassung im Jahr 2004 noch niemand.

Zwar trafen vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften RheinEnergieStadion die beiden erfolgreichsten Vereine der letzten sieben Spieltage aufeinander. Wie groß der Unterschied tatsächlich war, zeigte jedoch eine Statistik: Lewandowski und Müller kamen vor dem Anpfiff auf ziemlich genau fünf Mal so viele Bundesliga-Tore wie die gesamte Startelf des FC (339:68). Nach 128 Sekunden stellte Lewandowski das Verhältnis mit einem Schrägschuss in den Winkel auf genau 5:1. Genau 4:44 Minuten waren gespielt, als Coman nachlegte. Das Spiel war spätestens nach Gnabrys 3:0 mit einem Rechtsschuss ins rechte untere Eck entschieden. Der FC wirkte wie gelähmt. 18:1 Torschüsse für die Gäste wies die Statistik zur Pause aus.

Die Bayern ließen es danach langsamer angehen. Zwei Tore von Jhon Cordoba, der zuvor in sechs Heimspielen in Folge getroffen hatte, wurden wegen Abseits aberkannt (46./55.), das erste davon nach Videobeweis. Auch nach Gnabrys Solo zum 4:0 kämpften die Kölner weiter und wurden durch Uth belohnt.

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