Fußball Bielefeld kämpft für das „Erlebnis“

Bielefeld · Die Arminia geht als Tabellenführer in die Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga.

 Fabian Klos von Arminia Bielefeld ist der beste Torjäger der 2. Bundesliga. Mit seinem Club ist er zudem Tabellenführer und will in die Bundesliga aufsteigen.

Fabian Klos von Arminia Bielefeld ist der beste Torjäger der 2. Bundesliga. Mit seinem Club ist er zudem Tabellenführer und will in die Bundesliga aufsteigen.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Große Worte brauchte Arminia Bielefeld bislang nicht. Mit harter Arbeit und Konstanz ist das Überraschungs-Team an der Spitze der 2. Bundesliga gelandet. Doch jetzt, findet Fabian Klos, wird es langsam Zeit, sich da vorne breiter zu machen, die Ellenbogen auszufahren. „Ich kann mich doch nicht als Tabellenführer in der Winterpause hinsetzen und sagen: Wir gucken mal, wo wir am Ende landen“, sagt der beste Torjäger der Liga: „Denn eines muss klar sein: Die Chance ist jetzt da, und wer weiß, ob sie noch mal wiederkommt.“

An diesem Dienstag nimmt das Unterhaus wieder Fahrt auf, und der Tabellenführer eröffnet den 19. Spieltag. Zu Hause auf der Alm geht es gegen den VfL Bochum (18.30 Uhr/Sky), Bielefeld sollte mit einem Sieg vorlegen. Denn einfacher dürfte der Kampf um den Aufstieg bis zum Sommer nicht werden.

Bislang war es ein Schneckenrennen, in dem die Arminia (34 Punkte) noch am besten vom Fleck kam. Die eigentlichen Favoriten Hamburger SV und VfB Stuttgart folgen in der Tabelle aber mit lediglich drei Punkten Rückstand. Alle drei punkteten in den Wochen vor der Winterpause sehr bescheiden, alle drei müssen nun wieder in die Spur finden.

Vor allem der HSV will sich in dieser Saison offenbar keine Versäumnisse vorwerfen lassen. Gleich drei Mal bedienten sich die Hanseaten über den Jahreswechsel in der Bundesliga: Stürmer Joel Pohjanpalo kam von Bayer Leverkusen, Offensivspieler Louis Schaub vom 1. FC Köln, mit Jordan Beyer von Borussia Mönchengladbach wurde auch ein neuer Rechtsverteidiger geholt.

Die Qualität im ohnehin hochwertigen Kader wurde damit noch einmal gesteigert, Trainer Dieter Hecking sprach zudem vom „tollen Miteinander“. Dann aber kam die Generalprobe, ein 2:5 im Test bei Regionalligist VfB Lübeck. „So ein Spiel darfst du nicht abliefern“, sagt Hecking. Am Donnerstag (20.30 Uhr/Sky) geht es für den HSV zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg wieder los.

In Stuttgart gab es die wichtigste Veränderung in diesem Winter auf der Trainerbank. Pellegrino Matarazzo kam für Tim Walter, unter dem das Klima zuletzt gelitten hatte, die Mannschaft wirkte ziellos. Matarazzo sorgt für neue Hoffnungen. Und die sind in den vergangenen Tagen noch ein bisschen größer geworden: In den Tests gegen den FC Basel (2:0), den FC Fehervar (3:1) und bei Ligakonkurrent Dynamo Dresden (3:1) mit den Ex-Saarbrückern Florian Ballas (neuer Kapitän) und Patrick Schmidt gab es drei Siege. Ernst wird es für den VfB am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) zu Hause gegen den 1. FC Heidenheim.

Die Arminia hat sich indes eher perspektivisch verstärkt, ein Wettrüsten gegen Hamburg und Stuttgart sei ohnehin nicht möglich, sagt Samir Arabi. In diese Dimensionen könne Bielefeld „nicht annähernd vorstoßen“, stellt der Sportgeschäftsführer fest. Ein eingespieltes Team, ein erprobtes System unter Trainer Uwe Neuhaus und viel Selbstbewusstsein sollen helfen. Und der Gedanke daran, es als Außenseiter in die Bundesliga zu schaffen. „Es geht mir nicht um meinen Wikipedia-Eintrag“, sagt Torjäger Klos, „sondern um das Erlebnis“. Mit 32 Jahren hat Klos noch nie im Oberhaus gespielt.

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