Fußball Zwei Halbzeiten à 30 Minuten: Fifa plant Revolution

Zürich · () Zwei Halbzeiten à 30 Minuten, ein Anhalten der Spieluhr bei jeder Unterbrechung: Der Fußball-Weltverband Fifa und seine Regelhüter experimentieren weiter am vermeintlich perfekten Spiel und schrecken offenbar auch vor radikalen Regeländerungen nicht zurück. Mit der Initiative „Play Fair!“ sollen die Begegnungen „fairer, attraktiver und unterhaltsamer“ gemacht werden. „Das Strategiepapier ist ein Meilenstein für den Fußball“, sagte Geschäftsführer Lukas Brud vom International Football Association Board (IFAB), dem für Regeln zuständigen Gremium. Es besteht aus vier Fifa-Mitgliedern und jeweils einem Vertreter aus England, Wales, Schottland und Nordirland.

Die Vorschläge des IFAB im Bereich „Erhöhung der effektiven Spielzeit“ sind radikal. Zentraler Vorschlag ist dabei, die Uhr immer dann anzuhalten, „wenn der Ball außerhalb des Spielfelds ist“ (ähnlich wie beim Eishockey). Würde man an der bisherigen Spielzeit von zwei Halbzeiten mit je 45 Minuten festhalten, soll dies in den letzten fünf Minuten des ersten und in den letzten zehn Minuten des zweiten Durchgangs geschehen. Alternativ dazu steht die Verkürzung der Spielzeit auf zweimal 30 Minuten und das Anhalten der Spieluhr während der gesamten Partie.

Dass die 60 Minuten, die auf der großen Stadionuhr exakt für jede Person ersichtlich ablaufen würden, ausreichen, ist belegt: Eine Analyse des Fachmagazins kicker hatte ergeben, dass in der Bundesliga die Netto-Spielzeit etwas mehr als 56 Minuten beträgt. „Die Rückmeldungen aller Beteiligten in der Fußball-Gemeinschaft sind sehr positiv“, sagte David Elleray, technischer Direktor des IFAB, mit Blick auf die Gedankenspiele. Ähnlich äußerte sich auch der frühere Weltklasse-Spieler Marco van Basten, der bei der Fifa technischer Direktor ist: „Die Zuschauer wollen Fußball sehen und nicht darauf warten.“

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