Regionalliga Südwest Die neue Schaltstation in der Zentrale

Homburg · Homburgs Mittelfeldspieler Christopher Theisen bringt trotz seiner erst 25 Jahre schon viel Fußball-Erfahrung mit.

Christopher Theisen (vorne) schirmt hier den Ball vor dem Pirmasenser Yannick Osee ab. Der Neuzugang des FC Homburg könnte die zentrale Figur im Spiel des Aufsteigers werden.

Christopher Theisen (vorne) schirmt hier den Ball vor dem Pirmasenser Yannick Osee ab. Der Neuzugang des FC Homburg könnte die zentrale Figur im Spiel des Aufsteigers werden.

Foto: Andreas Schlichter

Wer Christopher Theisen zum ersten Mal im Trikot des FC Homburg sieht, würde kaum vermuten, über welche Erfahrung der Neuzugang des Fußball-Regionalligisten verfügt. Auf den ersten Blick wirkt der 1,87 Meter große Schlaks deutlich jünger als er tatsächlich ist. Im Gespräch präsentiert sich der 25-Jährige allerdings als ernsthafter und selbstbewusster junger Mann, der weiß, was er will. Immerhin hat Theisen schon deutlich über 100 Einsätze in der dritt- und vierthöchsten Spielklasse auf dem Buckel.

Von 2015 bis 2018 spielte der Mittelfeldmann für Fortuna Köln 38 Mal in der 3. Fußball-Liga. Zuvor hatte Theisen in 80 Spielen in der Regionalliga Bayern das Trikot des 1. FC Nürnberg II getragen, wo er mit seinem heutigen Homburger Mannschaftskollegen Andreas Knipfer zusammen spielte. Mit seinem Wechsel in die Saarpfalz will Theisen zurück auf das fußballerische Niveau, wo er schon einmal war. Nachdem er in der Saison 2016/2017 in Köln auf beachtliche 21 Liga-Einsätze kam, stand er in der letzten Spielzeit nur noch 13 Mal in der 3. Liga auf dem Platz. Über die volle Distanz durfte der gebürtige Adenauer zuletzt nur noch vier Mal ran.

„Für mich war es das erste Ziel, wieder mehr zu spielen. Ich persönlich möchte auch wieder höherklassig Fußball spielen. Von daher passen die Vereinsziele sehr gut zu meinen eigenen Zielen. Wir wollen innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre ganz oben angreifen“, begründet Theisen seine Entscheidung, zu den Grün-Weißen zu wechseln. In Homburg sieht der Spieler gute Voraussetzungen dafür: „Ich komme ja aus der 3. Liga und bin trotzdem erstaunt, wie professionell die Trainingsbedingungen und alles andere hier sind.“

Der Neu-Homburger definiert sich selbst fußballerisch als „zentraler offensiver Mittelfeldspieler“. Auf dieser Position hatte in der vergangenen Oberliga-Saison meist Sven Sökler das Homburger Offensivspiel dirigiert. Dass diese Konstellation trotzdem nicht unbedingt zu einem Verdrängungswettbewerb zwischen dem routinierten Platzhirschen Sökler (33) und seinem jüngeren Herausforderer führen muss, zeigte sich bei der Generalprobe gegen Etzella Ettelbrück (0:0) am vergangenen Sonntag. Im Homburger 4-4-2-System ohne zentralen Offensivmann im Mittelfeld spielte Theisen als hängende Spitze etwas hinter Stürmer Patrick Dulleck – eine Position, die für Sökler kaum vorstellbar ist. Dieser ordnete sich nach seiner Einwechslung in der 19. Minute stattdessen im zentralen Mittelfeld als der offensivere Teil einer Doppel-Sechs neben Daniel di Gregorio ein.

Ein spielerisches Miteinander der beiden Konkurrenten ist für den Homburger Trainer Jürgen Luginger also durchaus möglich. Theisen spielt nach eigenen Worten zwar „am liebsten Zehner“, hat mit der noch offensiveren Variante aber auch kein Problem. „Ich habe immer gerne Tore geschossen. Ich finde, das ist das Schönste, was man machen kann im Fußball. Und da bietet es sich natürlich an, dass man weiter vorne spielt“, sagt der neue Homburger mit der Nummer 13 auf dem Rücken, der den ehelamigen Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack als Vorbild seiner Jugend nennt. Ohnehin sei seine Leidenschaft für den Fußball fast schon so alt wie er selbst, erzählt Theisen: „Meine Eltern haben immer gesagt, ich konnte schon Fußball spielen, bevor ich laufen konnte.“

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