Fußball Der Toptransfer will verletzungsfrei bleiben

Elversberg · Aleksandar Stevanovic hatte eine Bundesliga-Karriere im Visier. Doch sein Körper spielte nicht mit. Jetzt ist er in Elversberg.

Gäbe es im deutschen Profifußball eine Verletzungs-Rangliste, wäre Aleksandar Stevanovic ein ganz heißer Kandidat für die erste Elf. Drei Kreuzbandrisse, ein Schlüsselbeinbruch, Sehnenverletzungen, Entzündungen, zwei Fersensporne und ein angebrochener Zeh. Der 25-Jährige war in den vergangenen fünf Jahren mehr als drei Jahre nur verletzt. Richtig fit war Stevanovic in dieser Zeit so gut wie nie.

„Die beiden Fersensporne waren genetisch bedingt, an allen anderen Verletzungen waren die gegnerischen Spieler mit Fouls beteiligt. Man kann schon sagen, dass das Glück nie wirklich auf meiner Seite war“, sagt Stevanovic, der vor einer Woche einen Zweijahresvertrag beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg unterschrieb.

Vor fünf Jahren war der Mittelfeldspieler ein hoffnungsvolles Talent beim Bundesligisten SV Werder Bremen. Immer wieder bekam Stevanovic seine Chancen im Fußball-Oberhaus und kam so auf fünf Bundesliga-Einsätze, doch jedes Mal machten dem Rechtsfuß schwere Verletzungen einen Strich durch die Rechnung. „Es gibt immer nur zwei Möglichkeiten. Entweder ganz aufhören oder weiter Gas geben. Aufhören war für mich nie ein Thema“, sagt der 25-Jährige, der mit seiner Frau und seiner zweijährigen Tochter ins Saarland gekommen ist: „Meine Familie ist mein größter Rückhalt. Ich bin mit meiner Frau neun Jahre lang zusammen. Sie hat mich in meiner ganzen Karriere begleitet, hat alles miterlebt und ist mein größter Rückhalt und Motivator.“

Nach der Bremer Zeit ging es zum Drittligisten FC Hansa Rostock – und wieder machten Verletzungen der Karriere einen Strich durch die Rechnung. Bei der SV Elversberg ist nun alles wieder auf Null gestellt. „Ich fange wieder ganz von vorne an. Der Trainer hat mir gesagt, dass ich ein wichtiger Baustein in seinen Überlegungen bin. Das gibt mir Kraft“, sagt Stevanovic auch mit Blick auf den neuen Trainer Karsten Neitzel. Ohnehin findet Stevanovic: „Ich wusste nicht, was mich in der Regionalliga erwartet, aber ich bin sehr positiv überrascht. Die Trainingsbedingungen und das gesamte Umfeld in Elversberg sind hervorragend und sehr professionell. Dass die Qualität in der Mannschaft hoch ist, wusste ich. Man kommt nicht zwei Mal in Folge so souverän in die Relegation.“

Bei der Frage nach den persönlichen Zielen und denen mit der SV Elversberg ist der Deutsch-Serbe schnell fertig. „Ich will einfach nur verletzungsfrei bleiben. Wenn das passiert, glaube ich, werde nicht nur ich davon profitieren“, sagt er. Auch für die Trainingseinheiten in der Vorbereitung und das erste Testspiel morgen um 18 Uhr in Tholey gegen den Saarlandligisten SV Hasborn hat sich der 25-Jährige nichts Besonderes vorgenommen. „Wenn man in so kurzer Zeit so viel erlebt hat wie ich, dann bleibt man realistisch. Ich möchte nur fit werden und wieder Spaß am Fußball haben“, sagt Stevanovic.

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