Nicht miesepetrig nach vorne schauen

Unsere Woche · Ich habe eigentlich gar keine Lust, auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken. An einige Geschehnisse mag ich mich nicht mehr erinnern. Ganz gelingt das aber nicht. Denn manche Bilder haben sich ins Gedächtnis eingebrannt. So sehe ich sie noch deutlich vor mir, die Container-Fahrzeuge, die nach den Hochwassern im Sommer vor allem in der Stadt Sulzbach tonnenweise Sperrmüll - vormals Hausrat - vor Wohnhäusern abholten. Ein einziges Bild des Jammers.

Traurig auch das Ende des Kirchleins St. Pius in Brefeld. Schon wieder ein Gotteshaus, das der Klerus zusperren musste. Weil es mangelt an gläubigen Christen. Wobei man durchaus annehmen kann, dass sich dies wieder ändert. So denke ich gerade zurück an die Schwestern vom Heiligen Geist, die seit 150 Jahren in Dudweiler sind. Sechs fromme Frauen sind übrig geblieben, und Zuwachs ist kaum zu erwarten. Doch Schwester Oberin Solina hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. In einer Welt, in der vor allem jungen Leuten die Orientierung mehr und mehr abhanden kommt, trete die Suche nach dem Sinn des Lebens wieder stärker in den Vordergrund, sagt sie. So könnte der Glaube an Gott neuen Auftrieb erfahren.

Abseits von Traurigkeit und Larmoyanz gibt's im regionalen Geschehen auch noch ein bisschen was Erfreuliches. So sieht der bewegungsfreudige Teil der Bevölkerung der Fertigstellung des Sulzbacher Sportzentrums inklusive Hallenbad entgegen. Im Frühling soll alles wieder frisch sein. Und im Sommer feiert die Gemeinde Quierschied die Einweihung des neuen Kultursaals. Da wundert man sich, dass noch einiges gelingt, wenngleich die Geldbeutel der Kommunen aus ,,Zwiebel-Leder" sind (wer reinschaut, fängt an zu heulen).

Gelingen soll es auch im neuen Jahr. Das wünscht man sich zumindest. Nicht miesepetrig in die Zukunft schauen, sondern das Positive sehen - so kann und darf die Losung lauten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort