Unterm DNA-Grün liegt viel Müll

St Ingbert · Das Drahtwerk-Nord-Areal an der Dudweilerstraße haben nicht nur ansiedlungswillige Firmen im Visier, sondern auch Leute, die illegal ihren Müll entsorgen wollen. Die Verantwortlichen der Gewerbegelände-Entwicklungsgesellschaft wollen das nicht länger hinnehmen.

Das Drahtwerk-Nord-Areal soll in St. Ingbert für wirtschaftlichen Aufschwung stehen. Seit rund zehn Jahren läuft der Transformationsprozess von der Industriebrache zu einem zukunftsorientierten Gewerbepark. Bei aller Freude über zunehmende Belegung der 23 Hektar quält die aktuellen Verantwortungsträger der St. Ingberter Gewerbegelände-Entwicklungsgesellschaft (GGE) aber ein massives Problem: Mancher Zeitgenosse nutzt die Freiflächen auf dem DNA als Müllabladeplatz. Thomas Magenreuter, Aufsichtsratschef der GGE, und deren Geschäftsführer, St. Ingberts Wirtschaftsförderer Thomas Debrand, äußern sich über die Ausmaße unverfrorener Entsorgung einigermaßen schockiert. "Das ist eine Riesensauerei", benennt Magenreuter die Situation deutlich. Er spricht von ganz unterschiedlichen Hinterlassenschaften von der Eternitplatte über Farbeimer bis zu großen Brotmengen.

Beide sind noch nicht lange im Amt und wundern sich darüber, dass mancher Müllhaufen der vergangenen Jahre heute vom Gras überwachsen ist. Magenreuter: "Das Problem besteht offensichtlich schon länger. Es war dem Aufsichtsrat aber nicht bekannt." Debrand fügt hinzu: "Es gibt massive Beschwerden seitens der Unternehmen, die auf dem DNA angesiedelt haben." Bei der ersten Aufsichtsratssitzung mit Debrand und Magenreuter habe es deshalb eine Ortsbegehung gegeben. Das Ausmaß der Vermüllung sei erschreckend gewesen, für die Beseitigung rechnen Aufsichtsratschef und Geschäftsführer mit sechsstelligen Beträgen. Der Bauhof der Stadtverwaltung hat zwischenzeitlich eingegriffen und die Fläche weitestgehend gesäubert.

Debrand: "Künftig fährt die St. Ingberter Müllfeuerwehr zwei Mal pro Woche durch das Gelände." Denn für die Firmen, die auf dem Areal gebaut haben, seien die Müllberge ein unhaltbarer Zustand gewesen. Und auf weitere Ansiedlungsinteressenten habe das DNA unter diesen Umständen keinen positiven Eindruck vermittelt. Neben dem wilden Müll stören Debrand auch die "genehmigten Berge von Material". Das soll sich ändern: "Wir haben vor, dort jetzt nachhaltig zu arbeiten."

Das Problem besteht nun darin, weitere Unrat-Berge zu vermeiden. Besonders die obere Terrasse des Areals ist nach den Worten von Magenreuter betroffen. Kein Wunder, sind die illegalen Entsorger dort doch am Abend weitestgehend ungestört. Die Verantwortlichen haben darüber nachgedacht, die entlegeneren Gebiete einzuzäunen oder einen Wachdienst zu engagieren. Aber die Kosten dafür wären hoch. Der Polizei liegt jedenfalls eine Anzeige vor. Sie soll das Drahtwerk-Nord-Areal bei Streifenfahrten nun stärker im Blick behalten.

Magenreuter ärgert sich, dass wegen der Unvernunft einzelner Menschen viel Geld ausgegeben werden muss. Offensichtlich habe noch nicht jeder begriffen, dass es in Blickweite des DNA ein Wertstoffzentrum gebe, das kostengünstig viele Arten von Müll annehme.

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