Mit diesen Zahlen für einen vergleichsweise unbekannten Profi sendete der deutsche Rekordmeister das erste starke Signal dieses Transfersommers und stach Vereine wie den englischen Meister FC Chelsea oder Champions-League-Finalist Juventus Turin aus. Der Mittelfeldakteur unterschrieb einen Vertrag bis 2022. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bezeichnete den Neuzugang als „Wunschspieler von Cheftrainer Carlo Ancelotti für das Mittelfeld“.

Präsident Uli Hoeneß hatte jüngst bei der Meisterfeier noch von „Granaten“ gesprochen, die die Münchner holen werden. Als solche ist Tolisso (noch) nicht zu beschreiben. Er war zwar zuletzt drei Jahre lang Stammspieler in Lyon und überzeugte vergangene Saison mit 14 Toren und sieben Vorlagen in 47 Pflichtspielen. Kein zentraler Mittelfeldspieler in den fünf großen Ligen Europas kommt auf diese Torausbeute. Im Nationaltrikot hat Tolisso erst einen Einsatz in einem Freundschaftsspiel vorzuweisen. Im Test gegen England (3:2) am Dienstagabend saß er auf der Bank.

Er freue sich „riesig, bei einem der besten Clubs in Europa spielen zu dürfen“, sagte Tolisso. Er gilt als variabel einsetzbarer Akteur im Mittelfeld und extrem ball- sowie passsicher. Das prädestiniert ihn als Nachfolger für den zurückgetretenen Xabi Alonso. In Lyon wurde er aber auch als Spielgestalter aufgestellt. Unterdessen berichten italienische Sportzeitungen, dass Juventus Turin einen Wechsel des Münchner Flügelspielers Douglas Costa vorantreibe.