Ein Urgestein der Fastnacht feiert Geburtstag

Saarbrücken. Auf der Fechinger Nachtweide feiert an diesem Samstag ein karnevalistisches Urgestein seinen 80. Geburtstag: Gert Müller, der die Freunde der Saarbrücker Fastnacht schon in so vielen Rollen begeistert hat

 Gert Müller wird am Samstag 80 Jahre alt. Foto: Andreas Lang

Gert Müller wird am Samstag 80 Jahre alt. Foto: Andreas Lang

Saarbrücken. Auf der Fechinger Nachtweide feiert an diesem Samstag ein karnevalistisches Urgestein seinen 80. Geburtstag: Gert Müller, der die Freunde der Saarbrücker Fastnacht schon in so vielen Rollen begeistert hat. Egal ob als Adam Riese, Scheich Ibn Scheisal, Baron von Münchhausen oder als Bloospidd von Molschd - oder wenn er gemeinsam mit den Gildesängern - dem Chor der von ihm mitgegründeten Saarbrücker Narrengilde - die von ihm gedichteten Lieder zum Besten gab. Müller, der heute als der älteste Fastnachter des Saarlandes gilt, brachte seine Mitmenschen 60 Jahre lang immer wieder zum Lachen.

Sein Keller ist ein kleines Fastnachtsmuseum. Es gibt kaum eine närrische Auszeichnung, die hier nicht ihren Platz gefunden hat, nachdem man sie Müller an die Brust geheftet hatte. Dazu kommen seine Erinnerungen aus der Zeit mit dem Chor der Deutschen Weinstraße. Denn eigentlich ist er Sänger und über den Saarbrücker Liederkranz zur Fastnacht gekommen. Zunächst hat er 1951 die Saarbrücker Narrenzunft "Die Rätsch" gegründet. Damals war die Fastnacht noch ein Drahtseilakt. "Einmal haben die Franzosen die Fastnachtssitzungen verboten", erinnert sich Müller. Die Karnevalisten tagten deshalb in Landau. "Mit 75 wurde ich der älteste Jungunternehmer des Saarlandes", scherzt Müller, der als gelernter technischer Groß- und Einzelhandelskaufmann mit Messwerkzeugen aus Fernost handelt und als Experte seiner Branche gilt.

Ob er noch einmal in die Bütt steigen wird, lässt er offen. Die jüngste, hektische, weil superkurze Session, hat er ausgelassen - auch weil er seit etwa anderthalb Jahren Witwer ist. Das Verhältnis zu seiner Narrengilde beschreibt der Ehrenpräsident so: "Ich bin an der langen Leine ansprechbar."

Wer ihn kennt, weiß, dass er sich nicht festlegen lässt, doch folgende Aussage, macht eine Rückkehr Müllers in die Bütt wahrscheinlich: "Wenn ich in der Narrhalla sitze, dann kribbelt es furchtbar in den Fingern."

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