Basketball Neue Ziele in der Euroleague sind schon gesteckt

München · Die Basketballer des FC Bayern München gewinnen souverän die deutsche Meisterschaft. Die Topspieler sollen bleiben.

 Kapitän Danilo Barthel (vorne) streckt die Meister-Trophäe in die Höhe, seine Teamkollegen vom FC Bayern feiern mit ihm den Titelgewinn.

Kapitän Danilo Barthel (vorne) streckt die Meister-Trophäe in die Höhe, seine Teamkollegen vom FC Bayern feiern mit ihm den Titelgewinn.

Foto: dpa/Matthias Balk

Uli Hoeneß genoss den großen Moment. Schweißgebadet stand der Präsident des FC Bayern in der jubelnden Menge und versprach glückselig eine Meisterparty, „die sich gewaschen hat“. Nach der spektakulären Titelverteidigung schwebte nicht nur Hoeneß im siebten Münchner Basketball-Himmel – doch auf die üblichen Kampfansagen an die europäische Konkurrenz verzichtete die „Abteilung Attacke“ im Überschwang der Gefühle.

„Wir feiern jetzt erst einmal, dann lehnen wir uns zurück. Die Spieler gehen in ihren verdienten Urlaub. Und wenn die Saison im Oktober wieder losgeht, werden wir eine gute Mannschaft am Start haben, die wieder angreift“, sagte Hoeneß mit dem Lächeln des Siegers nach dem furiosen 93:88 nach Verlängerung gegen Alba Berlin und dem 3:0 in der Finalserie.

In der Basketball-Bundesliga (BBL) wird der Titel auch in den kommenden Spielzeiten nur über die dominanten Bayern gehen. Er wolle auch „nächstes Jahr Meister werden“, unterstrich Trainer Dejan Radonjic. Doch die Münchner, die den insgesamt fünften Titel an diesem Dienstag auf dem berühmten Nockherberg mit ihren Fans feiern wollen, denken längst in anderen Sphären. „Wir haben in der Euroleague schon in dieser Saison eine gute Rolle gespielt. Wir werden nun weiter hart daran arbeiten, dort erstmals auch die Playoffs zu erreichen“, betonte Hoeneß, nachdem sein Team diesmal am großen Ziel noch knapp gescheitert war. Der FC Bayern müsse es künftig „noch besser machen, wenn wir den Schritt nach vorne machen wollen“, sagte auch der in Bier getränkte Geschäftsführer Marko Pesic.

Mit welchem Personal die Bayern diese Pläne umsetzen wollen, ist noch offen. Die Schlüsselspieler Vladimir Lucic, Derrick Williams und Nihad Djedovic sollen auf jeden Fall bleiben. Man sei immer gut „damit gefahren, wenn wir den besten Spieler der Finalserie gehalten haben“, sagte Pesic. Gemeint war Djedovic, dessen Vertrag ausläuft. Die Chancen stehen gut. Djedovic ist heiß auf weitere Großtaten mit den Bayern. „Es geht um Titel, davon möchte ich so viele, wie es geht“, sagte er.

Mit dem früheren NBA-Star Williams habe es zuletzt schon Gespräche gegeben, sagte Hoeneß, da müsse man abwarten: „Wenn ein Angebot aus der NBA kommt, wird es schwer. Wenn keines kommt, dann haben wir eine Chance.“ Lucic, am Sonntagabend Topscorer mit 23 Punkten, würde gerne in München verlängern, will aber auch andere Optionen prüfen.

Doch zunächst einmal wollte Pesic über sein Team der Zukunft nicht nachdenken. Vielmehr lobte er den „tollen Charakter“ der aktuellen Truppe, die im Finale im Schlussviertel mit einer spektakulären Aufholjagd die Verlängerung erzwungen hatte, um dann auch den dritten Sieg im dritten Finale gegen Alba perfekt zu machen. Er wisse es nicht, „aber vielleicht war das die beste deutsche Mannschaft aller Zeiten. Sie war auf jeden Fall nah dran“, meinte Pesic.

Hoeneß sprach von „Werbung für den Basketball auf hohem Niveau“. In der kommenden Saison werde nun auch Alba in der prestigeträchtigen Euroleague am Start sein, „dann werden wir sehen, wo der Basketball in unserem Land steht“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort