SPD, Linke und Grüne fordern auch wegen Höll den Mindestlohn

Saarbrücken. Linksfraktionschef Oskar Lafontaine hat die Vorgänge beim insolventen Fleischwarenhersteller Höll als Ausfluss eines der sozialen "Verbrechen" der letzten Jahre, der Deregulierung des Arbeitsmarktes, bezeichnet

Saarbrücken. Linksfraktionschef Oskar Lafontaine hat die Vorgänge beim insolventen Fleischwarenhersteller Höll als Ausfluss eines der sozialen "Verbrechen" der letzten Jahre, der Deregulierung des Arbeitsmarktes, bezeichnet. Nur ein gesetzlicher Mindestlohn könne verhindern, dass rumänische Leiharbeiter nur fünf oder sechs Euro in der Stunde als "Hungerlohn" bezögen, sagte Lafontaine vor Journalisten in Saarbrücken. Versuche von Seiten der CDU, sich an der Einführung des Mindestlohnes vorbeizumogeln, nannte er "unehrlich". Auch der Vize-Fraktionschef der Saar-SPD im Landtag, Ulrich Commerçon, forderte die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Der europäische Gedanke werde durch die Werkverträge "pervertiert". "Das Thema Mindestlohn wird eine entscheidende Rolle im Landtagswahlkampf spielen", kündigte Commerçon an. Bei der CDU gehe es in dieser Frage zur Zeit "drunter und drüber". Auch Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich sprach die für den Mindestlohn aus. CDU-Fraktionschef Klaus Meiser sagte dagegen, ein "flächendeckender Mindestlohn hilft derzeit nicht". Er habe große Sorgen, dass die "soziale Symmetrie" Schaden nehme bei Höll. "Aber die Belegschaft hat die Politik gebeten, das Thema nicht auf dem Rücken der Beschäftigten auszufechten", so Meiser. dik

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