Sparziele am Flughafen Hahn gesenkt

Hahn · Hahn-Geschäftsführer Rethage hatte ein ehrgeiziges Sanierungskonzept für den defizitären Flughafen Hahn vorgelegt. Nun wurde es vom Aufsichtsrat gestutzt. Die angepeilte schwarze Null im Jahr 2017 ist damit vom Tisch.

Der Aufsichtsrat des Flughafens Hahn hat ein abgespecktes Sanierungskonzept beschlossen. Vorgesehen sei, das Ergebnis des Hunsrück-Flughafens in einigen Jahren mit Kosteneinsparungen und steigenden Einnahmen um mindestens 7,5 Millionen Euro zu verbessern, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Mertes (SPD) gestern nach der Sitzung des Gremiums. Bis wann genau dies erreicht werde, ließen er und Hahn-Chef Heinz Rethage offen.

Rethage hatte in seinem Konzept ursprünglich Einsparungen von bis zu zwölf Millionen Euro angepeilt. Damit wollte er bis 2017 die schwarze Null schaffen. Da nun aber mehrere Punkte des Konzepts vom Aufsichtsrat gestrichen wurden, sei dies nicht mehr zu erwarten, sagte Rethage. "Ziel muss es sein, nach den Flughafen-Leitlinien die schwarze Null 2023 zu erreichen." Dann sollen Regionalflughäfen wie der Hahn nach Plänen der EU ohne Beihilfen auskommen.

Die Einnahmen des Hunsrück-Flughafens sollen etwa durch zusätzliches Frachtgeschäft und steigende Parkgebühren gesteigert werden. Zudem werden die Entgelte für Airlines "harmonisiert". Diese seien historisch gewachsen und unterschieden sich von Kunde zu Kunde stark, sagte Rethage. Das werde angepasst.

Zahlen zu einem möglichen Personalabbau wurden nicht genannt. Es sei nicht das erste Ziel, die Zahl der Mitarbeiter zu verkleinern, sondern diese effektiver einzusetzen, sagte Mertes. Hinten angestellt werden zwei zentrale Bausteine des Rethage-Konzeptes: die Pläne, die sogenannte luftseitige Infrastruktur, also zum Beispiel Start- und Landebahnen, an den Landesbetrieb Mobilität zu verkaufen, und das Vorhaben, die übrigen Immobilien, etwa Straßen oder Bürogebäude, auszugliedern. Letzteres soll den Airport attraktiver für einen möglichen Investor machen.

Der Flughafen Hahn, der mehrheitlich dem Land Rheinland-Pfalz gehört, leidet unter rückläufigen Fracht- und Passagierzahlen und fährt seit Jahren rote Zahlen ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort