Spanien will IWF-Rat nicht beherzigen

San Sebastián/Bologna. Das Euro-Krisenland Spanien will die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) empfohlenen zusätzlichen Sparmaßnahmen vorerst nicht umsetzen. Die spanische Regierung betonte, sie werde sich in ihrem Rhythmus der Reformpolitik nicht vom jüngsten Spanien-Bericht des IWF beeinflussen lassen. Ministerpräsident Mariano Rajoy spielte die Bedeutung des IWF-Papiers herunter

San Sebastián/Bologna. Das Euro-Krisenland Spanien will die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) empfohlenen zusätzlichen Sparmaßnahmen vorerst nicht umsetzen. Die spanische Regierung betonte, sie werde sich in ihrem Rhythmus der Reformpolitik nicht vom jüngsten Spanien-Bericht des IWF beeinflussen lassen. Ministerpräsident Mariano Rajoy spielte die Bedeutung des IWF-Papiers herunter. Es handele sich nur um Empfehlungen, die der Währungsfonds regelmäßig formuliere, sagte der Regierungschef. Die Priorität seiner Regierung sei es, das Haushaltsdefizit zu senken. Der IWF hatte die spanische Regierung aufgefordert, die Mehrwertsteuer und die Sondersteuern anzuheben sowie die Löhne der Staatsangestellten zu kürzen.Weltbankpräsident Robert Zoellick hat die Mitglieder der Euro-Zone unterdessen aufgefordert, schnell Reformen umzusetzen. Dem "Spiegel" sagte er: "Europas Politiker handeln immer einen Tag zu spät und versprechen einen Euro zu wenig." Wenn Europa weiter so schwächele, werde es an globalem Einfluss verlieren. Der italienische Ministerpräsident Mario Monti geht im Krisenmanagement in der Euro-Zone auf Konfrontationskurs gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Wenn sich ein Land mit hoher Staatsverschuldung für eine europäische Wachstumspolitik einsetze, bedeute das nicht notwendigerweise, dass es "nach Deutschlands Geld trachtet", sagte Monti in Bologna. Monti betonte, Italien werde seine Krise aus eigener Kraft bewältigen: "Wenn es Italien schafft, dann nicht, weil Angela Merkel es sagt." dpa/afp

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