Sozialhelfer verlieren jede Motivation

Ihr Schreiben Sozialhelfer verlieren jede Motivation Zum SZ-Artikel „CDU rechtfertigt Pläne zum Strafvollzug“ und zu Leser briefen (30./31.

März)

Es scheint in unserer Strafvollzugskultur nicht mehr angebracht, Arbeitsleistungen anzuordnen und einzufordern. Strafvollzug sollte aus dem Aspekt der Sühne und Wiedergutmachung den Delinquenten wenigstens annähernd dazu anhalten, einen Sozialbeitrag für die Gesellschaft zu leisten, die er in der Regel zuvor geschädigt hat. Gleichzeitig sollte er aus dem Gedanken der Resozialisierung heraus angeleitet werden, dass er nach Strafverbüßung einen möglichst unterbrechungsfreien Übergang in die normale Gesellschaft erleben könnte. Dieser ohnehin utopische Ansatz wird durch den geplanten Gesetzesentwurf dergestalt konterkariert, dass es den motiviertesten Sozialhelfer entmutigen muss, Straftäter zu beeinflussen, aus freien Stücken den Arbeitsbeitrag einer funktionierenden Gesellschaft zu leisten. Sozialer Friede wird so nicht gestärkt.

Gustav Haab, Ottweiler

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