Sonnenstrom-Ernte von Bergbau-Flächen

Schiffweiler · Die Grundstücksgesellschaft RAG Montan Immobilien (RMI)hat gestern in Schiffweiler ihre bislang größte Photovoltaik-Anlage ans Netz gebracht. RMI-Repräsentant Rudolf Krumm sieht weiteres Potenzial.

 Strom auf Knopfdruck (v.l.): Markus Fuchs (Bürgermeister Schiffweiler), RMI-Repräsentant Rudolf Krumm, Energieministerin Anke Rehlinger, RAG-Regionalbeauftragter Friedrich Breinig, Hans-Joachim Meyer (Vorstand Bank VVB), Dirk Demmer (Geschäftsführer SGGT/Heintzmann). Foto: Andreas Engel

Strom auf Knopfdruck (v.l.): Markus Fuchs (Bürgermeister Schiffweiler), RMI-Repräsentant Rudolf Krumm, Energieministerin Anke Rehlinger, RAG-Regionalbeauftragter Friedrich Breinig, Hans-Joachim Meyer (Vorstand Bank VVB), Dirk Demmer (Geschäftsführer SGGT/Heintzmann). Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Die Umwidmung ehemaliger Bergbauflächen geht im Saarland zügig voran. Die Grundstücksgesellschaft des Bergbau-Konzerns RAG Deutsche Steinkohle, die RAG Montan Immobilien (RMI), drückt aufs Tempo. Gestern ging der bisher größte Solarpark von RMI und ihrer Projektentwicklungs-Gesellschaft Montan-Solar auf dem ehemaligen Areal des Bergwerks Reden in Schiffweiler ans Netz. Das Gelände umfasst 15 Hektar. Die Photovoltaik (PV)-Anlage bringt es in der Spitze (bei voller Sonneneinstrahlung) auf eine Leistung von 7,9 Megawatt peak (MWp). Die Investitionen belaufen sich auf acht Millionen Euro. Die RMI hat inzwischen auf 46 Hektar ehemaliger Bergbauflächen sieben Solaranlagen mit einer Leistung von 23,3 MWp installiert.

Das Redener Gelände ist gepachtet, da es mit der Schließung des Bergwerks Göttelborn-Reden im Jahr 2000 an die landeseigene Industriekultur Saar (IKS) übergegangen war, die beide Standorte vermarktet. Die Pachtsumme liegt bei 400 000 Euro.

Der saarländische RMI-Repräsentant Rudolf Krumm geht davon aus, dass sich trotz der in Zukunft veränderten Förderbedingungen durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) auch weiterhin der Bau von PV-Anlagen lohnt. Vor allem für die Eigenstrom-Erzeugung von Betrieben mit einem hohen Energieverbrauch "bleiben sie interessant". Er will unter anderem mit Kommunal-Betrieben oder Logistik-Unternehmen, die Kühlhäuser betreiben, solche Vorhaben verwirklichen. Saar-Energieministerin Anke Rehlinger (SPD) sicherte zu, sich im Gesetzgebungs-Verfahren zum neuen EEG dafür stark zu machen, dass industrielle Konversionsflächen gegenüber normalen Ackerböden bevorzugt behandelt werden. Friedrich Breinig, RAG-Regionalbeauftragter Saar, betonte, dass der Bergbau-Konzern "ein verlässlicher Partner bleiben wird". Das gelte insbesondere für die Verwertung der rund 2300 Hektar Fläche, die an der Saar noch im RAG-Eigentum sind.

Das neue Solarfeld wurde fast komplett von saarländischen Unternehmen projektiert und verwirklicht. Für den Bau der Anlage zeichnen die Firmen Greencells (Saarbrücken) und SGGT/Heintzmann (Ottweiler) verantwortlich. Die Finanzierung übernahm die Genossenschaftsbank VVB Dillingen, Sulzbach.

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