"Sommernachtstraum" am Valentinstag

Saarbrücken. Fastnacht, Valentinstag: Kein schlechtes Timing für einen "Sommernachtstraum", frei nach Shakespeare und von Henry Purcell 1692 pompös in Musik und Szene gesetzt. Die Tage Alter Musik im Saarland (Tamis) brachten am Sonntag dieses romantische Zauberspiel von Liebe und Leidenschaft in die Deutschherrenkapelle

Saarbrücken. Fastnacht, Valentinstag: Kein schlechtes Timing für einen "Sommernachtstraum", frei nach Shakespeare und von Henry Purcell 1692 pompös in Musik und Szene gesetzt. Die Tage Alter Musik im Saarland (Tamis) brachten am Sonntag dieses romantische Zauberspiel von Liebe und Leidenschaft in die Deutschherrenkapelle. Ein dramatisches Stück um die Feenkönigin Titania und ihren Gatten Oberon. Heute im Opernhaus kaum aufführbar, hier eingedampft. Das Papiertheater des Arne Bustorff ersetzte die Bühne, mit Figuren unterschiedlichster Stile, die viele Szenen nachdenklich bis heiter unterstützten.Die Partitur war reduziert auf die vier Gamben des Ensembles "Les violes" und ein Continuo aus Orgelpositiv und Cembalo (Lutz Gillmann). Aus vielen Quellen neudeutsch gedichtete, gereimte Texte skizzierten die Handlung, Tanzstücke und Illustrationsmusiken beschrieben Stimmungen, imaginierten Ballett. Claudia Kemmerer hatte schwierige Sopransoli zu bewältigen. Eine leichtere Stimmführung und weniger individuelle Intonation wären von Vorteil gewesen. Abwechselnd mit Gillmann rezitierte sie auch die Texte, denen beide sparsame Dramatik und mild lächelndes Augenzwinkern verliehen. Trotz der Kürzung des dreistündigen Originals um fast die Hälfte blieben Längen, die auch von tanzenden Elfen, Kobolden und Fledermäusen und anderem Getier nicht aufgefangen werden konnten. Dies schmälerte nicht die Kompetenz der Instrumentalisten, die dem einheitlichen musikalischen Gewand viele Facetten abgewinnen konnten. fa

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