Sommermusik mit dem Haydn-Quartett

Saarbrücken. So bunt wie die Raumbemalung war die Musik, die das saarländische Haydn-Quartett am Sonntag im Rahmen der Sommermusk in der Bischmisheimer Schinkelkirche bot. Es erklangen zwar nur zwei Werke - doch die hatten es gewaltig in sich. Ohne Anlauf stürzten sich die Vier mutig ins Marathon-Getümmel, denn Beethovens kompromissloses e-Moll-Quartett op. 59,2 duldet kein Verweilen

Saarbrücken. So bunt wie die Raumbemalung war die Musik, die das saarländische Haydn-Quartett am Sonntag im Rahmen der Sommermusk in der Bischmisheimer Schinkelkirche bot. Es erklangen zwar nur zwei Werke - doch die hatten es gewaltig in sich. Ohne Anlauf stürzten sich die Vier mutig ins Marathon-Getümmel, denn Beethovens kompromissloses e-Moll-Quartett op. 59,2 duldet kein Verweilen. Martin Ruppert (1. Violine), Solveigh Röttig (2. Violine), Angelika Maringer (Bratsche) und Heidrun Mertes (Cello) streiften im finster-pessimistischen Beethovenschen Tonfeld umher. Akkordschläge, rhythmische Verschiebungen und harmonische Kühnheiten stellten sich in den Weg. Die polyphonen Verzahnungen im Adagio, die triolenbewegten Kontrapunkte mit Fugenmündung im Allegretto oder der raffinierte ostinate Rhythmus-Impuls im Presto-Finale - sie ließen kaum Wünsche offen.Die bei Beethoven so fein herausgeschälte Dynamik-Sensibilität musste in Schuberts d-Moll-Quartett "Der Tod und das Mädchen" mit gleicher Intensität gesucht werden. Rhythmisch diszipliniert (Synkopen im Scherzo) und bemerkenswert intonationssicher bewältigten die Vier Schuberts erhebliche technische Ansprüche. In der Prestissimo-Schlussstretta verausgabten sie sich bis an ihre Grenzen. pes

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