"Sommerausstellung" auf den Fluren des Wirtschaftshauses

Saarbrücken. Vor 20 Jahren begann die Verbindung "Synergie - Kunst und Wirtschaft" zwischen der Galerie Beck aus Homburg-Schwarzenacker und der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU). Dabei galt: Nur wer sich ändert, bleibt sich treu

Saarbrücken. Vor 20 Jahren begann die Verbindung "Synergie - Kunst und Wirtschaft" zwischen der Galerie Beck aus Homburg-Schwarzenacker und der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU). Dabei galt: Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Anfangs führten die "Nebenwege" im Saarland lebender Künstler ins Haus der Unternehmensverbände: Bildhauer zeigten ihre Fotografien, Plastikerinnen ihre Malerei. Zudem stellte man Künstler von außerhalb vor, die sich in ihrer Arbeit mit dem Saarland beschäftigten Weltkunst, erinnert sich Mathias Beck, der das Synergie-Programm gestartet hatte. 1996 schwenkten die Ausstellung von Sammlungen mit Werken von Dali, Max Ernst oder Claude Lorrain auf den Boulevard der Weltkunst. 2008 verlängerte sich die "Ladentheke der Galerie", so Beck, in die Flure des Hauses der Unternehmensverbände. Parallel zur Ausstellung in der Galerie wurde ein Künstler im Monatswechsel auch bei der VSU gezeigt.Seit diesem Jahr sorgt der Kunsthistoriker Christopher Naumann als Leiter der Galerie neben Mathias Beck, Geschäftsführer der Comebeck GmbH, für das Programm und hat die "Synergie - Kunst und Wirtschaft" mit neuer Energie aufgeladen. Dabei greift er auf das bisher geltende Prinzip der Parallelschau zurück und verbindet es mit dem "Nebenweg"-Gedanken der Anfänge. In der VSU ist der jeweilige Künstler mit einem anderen Werkzyklus als in der Galerie vertreten, um für Abwechslung und Spannung zu sorgen.

Eine Besonderheit bleibt die "Sommerausstellung", deren Vernissage zeitgleich mit dem alljährlichen Sommerfest der VSU stattfindet. Dafür hat Christopher Naumann den Maler Johannes Kriesche ausgewählt, den die Galerie erst im kommenden Jahr zeigen wird. Sein Thema sind gemalte Fotos von Modebesessenen und in der Nacht im Licht glühender Tankstellen, die durch eine dicke mit Pigment versetzte Paraffinschicht in die Unschärfe rücken und in den nüchternen Fluren ihre Wirkung nicht verfehlen. Die vom Konsum genormten Menschen und Dinge erscheinen in ihrer Typisierung gerade im milchigen Licht überdeutlich. Dieses Paradox gibt den Bildern ihren Reiz, gerade an einem Ort der Wirtschaft. Diese Verbindung zwischen Kunst und Wirtschaft schafft Mehrwert. Nicht zuletzt, daran erinnerte VSU-Präsident Oswald Bubel, gab die "Synergie Kunst und Wirtschaft" auch 2001 den Impuls zur Gründung der ME-Stiftung der Metall- und Elektroindustrie, die seitdem ein wichtiger Sponsor von Kunstausstellungen im Land ist. sg

Bis zum 16. November im Haus der Unternehmensverbände, Harthweg 15, Alt-Saarbrücken. Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr geöffnet, Freitag von 8 bis 15.30 Uhr. Katalog: 8 Euro.

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