Soldaten für die Wirtschaft

Saarbrücken. Aus der Bundeswehr ausscheidende Zeitsoldaten sollen künftig verstärkt als Fachkräfte in der saarländischen Wirtschaft arbeiten oder als Existenzgründer einen Betrieb übernehmen können. Das sieht ein Kooperationsabkommen zwischen Bundeswehr und saarländischer Wirtschaft vor, das gestern in der Handwerkskammer in Saarbrücken unterzeichnet wurde

Saarbrücken. Aus der Bundeswehr ausscheidende Zeitsoldaten sollen künftig verstärkt als Fachkräfte in der saarländischen Wirtschaft arbeiten oder als Existenzgründer einen Betrieb übernehmen können. Das sieht ein Kooperationsabkommen zwischen Bundeswehr und saarländischer Wirtschaft vor, das gestern in der Handwerkskammer in Saarbrücken unterzeichnet wurde. Schirmherr der Veranstaltung war Wirtschafts-Staatssekretär Albert Hettrich (CDU), Ideengeber der saarländische Stabsfeldwebel Gerhard Hartmann. Der Vorsitzende des Landesverbandes West im Deutschen Bundeswehr-Verband, Oberstleutnant Thomas Sohst, sagte, jedes Jahr verließen fast 20000 Zeitsoldaten nach einer Verpflichtungszeit von vier bis zwölf Jahren die Bundeswehr und suchten auf dem Arbeitsmarkt eine Anstellung. Diese Soldaten hätten häufig schon einen Beruf erlernt, oftmals Abitur oder Meisterabschluss, und seien qualifizierte Spezialisten. 300 pro Jahr könnten im Saarland unterkommen. Staatssekretär Hettrich zeigte sich optimistisch, dass "wir zu einer gelebten Kooperation kommen". Er und Handwerkskammer-Vizepräsident Bernd Wegner verwiesen darauf, dass im Saarland in den nächsten fünf Jahren neben dem Fachkräftebedarf auch bis zu 7000 Unternehmensübergaben zu bewältigen seien. IHK-Geschäftsführer Peter Nagel kündigte an, seine Kammer werde untersuchen lassen, wo Bedarf an ehemaligen Zeitsoldaten als qualifizierte Kräfte bestehe. Interessierte Soldaten können sich beim Berufsförderungsdienst des Kreiswehrersatzamtes Saarlouis beraten und über die umfangreichen finanziellen Fördermöglichkeiten informieren lassen. Ähnliche Abkommen gibt es auch in Koblenz, Ostwestfalen, Schwerin und Leipzig. ulo

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