So will VW die Abgas-Probleme lösen

Wolfsburg · Ab Januar kann ein großer Teil der manipulierten Dieselautos aus dem VW-Konzern in die Werkstätten. Neue Luftgitter und Software-Updates sollen den zu hohen Stickoxid-Ausstoß senken.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Umbaupläne für einen großen Teil der manipulierten VW-Dieselautos abgesegnet. Rund 8,2 Millionen Wagen mit 1,6- und 2,0-Liter-Motoren könnten ab Anfang kommenden Jahres in den Werkstätten so eingestellt werden, dass sie die Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide einhalten, teilte Volkswagen mit.

Der Konzern habe das Ziel, dass Autofahrer dabei keinen höheren Verbrauch und keine geringere Motorleistung hinnehmen müssen. Versprechen will VW das aber noch nicht. Auch zu den Kosten für den Rückruf könne man noch nichts sagen. Nach Berechnungen von Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer könnten die Kosten für die Rückrufaktion der 8,2 Millionen Diesel-Fahrzeuge in Europa bei unter 500 Millionen Euro liegen. Dabei seien Kosten für Mobilitätsausgleich - also etwa Ersatzwagen - bereits berücksichtigt.

Bei den größeren 2,0-Liter-Motoren soll ein etwa halbstündiges Software-Update ausreichen. Bei den kleineren 1,6-Liter-Motoren werde zusätzlich ein sogenannter Strömungstransformator eingebaut. Dieses Teil soll dafür sorgen, dass Luft besser angesaugt und Treibstoff effizienter verbrannt werden kann, erklärte der Sprecher. So sollen auch die Abgaswerte verbessert werden. Eine Lösung für die kleinen 1,2-Liter-Motoren soll noch in dieser Woche vorliegen.

Dass die Manipulationen bei den Abgaswerten durch eine so einfache und vermutlich auch relativ kostengünstige Lösung verhindert werden könne, habe in der Vergangenheit niemand wissen können, sagte ein Sprecher. So gesehen sei der Skandal, der VW Mitte September in eine tiefe Krise stürzte, umso tragischer. "Aber wir können es leider nicht rückgängig machen", sagte Sprecher Hans-Gerd Bode.

Die Überarbeitungspläne beziehen sich jedoch nicht auf in den USA oder in Kanada verkaufte Modelle aus dem VW-Konzern. Hier prüfen die Behörden noch Vorschläge des Autobauers. Allein schon wegen der dort schärferen Grenzwerte sei die Lösungssuche anspruchsvoller als in Europa, erklärte VW . Mit dem geplanten Rückruf könnte VW ohnehin vorerst nur eine Baustelle im Abgas-Skandal schließen. Bei 800 000 Autos hatte der Konzern außerdem zu niedrige CO{-2}-Abgaswerte angegeben. Außerdem sind auch Autos mit 3,0-Liter-Motoren mit einer in den USA verbotenen Software ausgestattet.

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