Medizin Diesen Bypass erzeugt unser Körper ganz allein
Gießen · (np) Viele Herzpatienten wissen nicht, wie knapp sie einem Infarkt entgangen sind. Ihr Organismus hat, ohne dass sie es bemerkten, einen Bypass um eine verstopfte Arterie erzeugt.
Wie diese sogenannte Arteriogenese auf zellulärer Ebene abläuft, untersuchen Mediziner der Uni Gießen und der LMU München. Bei der Arteriogenese vergrößert der Körper Adern eines bereits bestehenden Netzes kleinster Blutgefäße, der sogenannten Arteriolen. Sie können den Verschluss einer größeren Arterie kompensieren. Allerdings benötige dieser Prozess Wochen. Oft laufe der Verschluss des verengten Gefäßes aber schneller ab, als der natürliche Bypass gebildet werden kann, berichtet die Uni Gießen. Die Forscher untersuchen, was auf zellulärer Ebene bei der Entwicklung eines solchen Bypasses abläuft, so die Hochschule. Dabei spielen besondere Alarmmoleküle eine zentrale Rolle. Die Forscher wollen untersuchen, ob dieser Mechanismus für neue Therapien bei Gefäßverschlüssen genutzt werden kann.