Wissen So denken die Deutschen über die Corona-Krise

Berlin · Das Berliner Bundesamt für Risikobewertung befragt ab sofort jede Woche 500 Bundesbürger zu ihrer Einschätzung der Situation.

 Die meisten Deutschen sind über die Risiken durch das Corona-Virus sehr gut informiert.

Die meisten Deutschen sind über die Risiken durch das Corona-Virus sehr gut informiert.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(np) Wie hoch schätzen die Menschen in Deutschland die Gefahr durch das neue Corona-Virus ein? Dieser Frage geht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) jetzt in einer laufend aktualisierten Umfrage nach. „Wir wollen jede Woche messen, wie die Bevölkerung das Risiko wahrnimmt“, sagt BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. Dass die Übertragung per Tröpfcheninfektion erfolgt, wissen die meisten, zeigt die erste Auswertung mit etwa 500 Teilnehmern. Die Nähe zu anderen Menschen nannten 81 Prozent der Teilnehmer der Telefonumfrage als Hauptrisiko. Danach folgen verunreinigte Türklinken (61 Prozent) und Bargeld (45 Prozent). Diese beiden Ansteckungswege seien denkbar, erklärt das BfR auf seinen Corona-Ratgeberseiten im Internet. Es seien aber keine Infektionen auf diesen Wegen bekannt.

Was tun, um eine Ansteckung zu vermeiden? Auch da waren die Teilnehmer der Umfrage gut informiert. Zwei Drittel meiden die Öffentlichkeit. Auch gründliches Händewaschen und Desinfektionsmittel stehen hoch im Kurs. Vor die Wahl gestellt, sich entweder mit Wasser und Seife oder mit Desinfektionsmittel die Hände zu reinigen, hätten 84 Prozent für Wasser und Seife votiert. Allerdings habe mehr als ein Viertel der Befragten trotzdem Zweifel, ob das genüge, sich vor einer Ansteckung zu schützen.Was befürchten die Menschen im Fall einer Ansteckung? Zwei Drittel rechnen nur mit geringen oder mittleren Auswirkungen auf ihre Gesundheit, ein Drittel stuft die mutmaßlich Folgen einer Infektion als groß oder sehr groß ein.

Die Zahl der Menschen, die mit schweren Folgen rechnen, ist damit etwa doppelt so hoch wie bei der saisonalen Grippe, aber nur halb so groß wie bei einer Krebserkrankung.

Das BfR befragt für seine Statistik jede Woche rund 500 zufällig ausgewählte Bundesbürger per Telefon. Im ersten Durchgang hätten die Teilnehmer der BfR-Umfrage großes Verständnis für die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Erregers gezeigt. Mehr als 90 Prozent hielten Schulschließungen, Quarantäneanordnungen oder Kontaktverbote für gerechtfertigt. Auch Geschäftsschließungen und Ausgangssperren hielten rund drei Viertel der Befragten für angemessen.
https://www.bfr.bund.de/cm/343/
200324-bfr-corona-monitor.pdf

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