Smart setzt auf Elektro-Mobilität

Saarbrücken. Immer mehr Deutsche setzen bei Fahrten zum Einkauf oder zu Freizeitaktivitäten offensichtlich auf Elektrofahrräder. Das hat eine Studie des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) ergeben. Demnach waren im vergangenen Jahr schon 200 000 Bundesbürger mit diesen Fahrzeugen unterwegs, eine Steigerung um 130 000 gegenüber 2007

Saarbrücken. Immer mehr Deutsche setzen bei Fahrten zum Einkauf oder zu Freizeitaktivitäten offensichtlich auf Elektrofahrräder. Das hat eine Studie des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) ergeben. Demnach waren im vergangenen Jahr schon 200 000 Bundesbürger mit diesen Fahrzeugen unterwegs, eine Steigerung um 130 000 gegenüber 2007. In Europa setzen sogar schon 700 000 Menschen auf diese Form der Mobilität. Die Prognosen zeigen weiter deutlich nach oben.Deshalb macht sich diesen Trend jetzt auch Smart zu Nutze. So kommt als Weltpremiere im ersten Halbjahr 2012 das smart "ebike" auf den Markt. Etwa zur gleichen Zeit folgt die Markteinführung der dritten Generation des Elektroautos Smart fortwo. Dieses Auto soll sich vor allem durch eine größere Reichweite und eine neue Batterie empfehlen, passend zu einem in Zusammenarbeit mit Bosch entwickelten Motor. Mit einer Batterieladung soll es nach Angaben des Herstellers möglich sein, eine Strecke von bis zu 140 Kilometern zurückzulegen.

Uwe Conrad, Chef des Smart-Centers in Saarbrücken stellte gegenüber unserer Zeitung in Aussicht, dass beide Neuheiten von Anfang an auch an der Saar getestet werden. Denn das Smart-Center in Saarbrücken gehöre auf dem europäischen Markt zu den ersten Häusern im Unternehmen, das für alle Belange rund um die Elektromobilität zertifiziert worden ist. Positiv für eine Testphase wirke sich auch aus, dass in der Großregion Saarland, Lothringen mit dem Département Moselle sowie im Großherzogtum Luxemburg derzeit einige Pilotprojekte zum Ausbau von Elektromobilität liefen.

Dabei plant Smart insgesamt mit ehrgeizigen Wachstumszahlen. So soll die dritte Generation des fortwo-Elektro-Autos nicht mehr in 18, sondern bereits in 30 Länder verkauft werden. Im lothringischen Produktionswerk in Hambach laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Dort werden nach jüngsten Plänen alle Elektro-Smart, auch der nächsten Generationen, produziert werden. Mit offenbar jetzt schon übertroffenen Erwartungen gegenüber den ursprünglichen Planzahlen. So laufen vom fortwo der zweiten Generation im laufenden Jahr in Hambach bereits 2000 Fahrzeuge von den Bändern. Ursprünglich wurde mit 1000 geplant. Für die dritte Generation des fortwo plant Hambach von Anfang an fünfstellig. So ist alleine im ersten Jahr die Produktion von 20 000 Fahrzeugen dieses Typs geplant.

Viele Neuerungen bietet auch das Elekrofahrrad ebike. So wird man für dieses Fahrzeug in den EU-Ländern weder einen Führerschein, noch einen Versicherungsschein benötigen, da es juristisch als Fahrrad gilt. Der Elektromotor unterstütze den Nutzer bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Das ebike soll sich auch dadurch auszeichnen, dass beim Bremsen die Bremsenergie in elektrische Energie umgewandelt und in die Batterie zurückgeführt wird. Bisher seien die Hauptnutzer elektrisch unterstützter Fahrräder vor allem städtische Pendler und Personen der Generation 60 Plus. Mit dem e-bike will Smart versuchen, verstärkt auch junge Leute anzusprechen.

Meinung

Saarland guter Testmarkt

Von SZ-RedakteurThomas Sponticcia

Das Saarland ist wegen seiner Überschaubarkeit ideal geeignet für Tests in der Elektromobilität. Zentren wie Saarbrücken und kleinere Städte sind in kurzer Zeit gut zu erreichen. Auch die benötigten Testobjekte aus der Autoindustrie stehen jetzt in immer größerer Vielfalt zur Verfügung. Zudem unterstützt die Landesregierung den Ausbau der Elektromobilität.

Entscheidendes Kriterium für den Erfolg der Fahrzeuge werden die Leistungsfähigkeit der Batterien und Motoren sein. Als nächstes muss schnellstens ein landesweit enges Netz an Ladestationen zur Verfügung stehen. Sonst nutzt alle Euphorie in Sachen Elektromobilität nichts.

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