Sky setzt auf Kooperationen

München. Der Bezahlsender Sky (früher: "Premiere") will seine Kooperationen mit Kabelanbietern ausbauen und auf diese Weise neue Abonnenten gewinnen. Derzeit führe er intensive Gespräche mit den beiden größten deutschen Kabelfirmen, Kabel Deutschland (KDG) und Unitymedia, sagte Sky-Chef Brian Sullivan dem "Handelsblatt"

München. Der Bezahlsender Sky (früher: "Premiere") will seine Kooperationen mit Kabelanbietern ausbauen und auf diese Weise neue Abonnenten gewinnen. Derzeit führe er intensive Gespräche mit den beiden größten deutschen Kabelfirmen, Kabel Deutschland (KDG) und Unitymedia, sagte Sky-Chef Brian Sullivan dem "Handelsblatt". "Wir sind zuversichtlich, dass die Verhandlungen in den nächsten Monaten positiv abgeschlossen werden." Nach Sullivans Worten sind auch weitere Vertriebsallianzen angedacht.Sullivan steht unter großem Druck, neue Wege zu gehen. Die Zahl der Sky-Abonnenten stagniert unter 2,5 Millionen, von dem Ziel, erstmals in der Unternehmensgeschichte schwarze Zahlen zu schreiben, ist Sky damit noch immer weit entfernt: Um profitabel zu werden, bräuchte Sky knapp drei Millionen Abonnenten. Diese sollen nun Kooperationen mit den Kabelanbietern bringen. Laut Sky-Unternehmenssprecher Michael Jachan ist das Ziel, gemeinsam mit den Kabelsendern ein Bündelangebot zu etablieren, bei denen die Kunden dann ein Paket aus Kabel, Internet, Telefon und eben ausgewählten Sky-Paketen zu einem erheblich günstigeren Preis bekommen könnten. Für Sky wäre es die Möglichkeit, eine größere Zahl von Abonnenten anzusprechen - allein Kabel Deutschland hat knapp neun Millionen Kunden in 13 Bundesländern. Die Kabelnetzbetreiber wiederum profitieren von den exklusiven Inhalten des Pay-TV-Senders. So bietet Kabel Baden-Württemberg seinen Kunden aktuell ein Paket aus schnellem Internet, Kabel, Telefon und dem Bundesliga-Paket von Sky an.Schon im Mai hatte Sky erste Kooperationen angekündigt - in einem ersten Schritt hatte der Abo-Sender die Zusammenarbeit mit der Kölner NetCologne gestartet, später kam Kabel Baden-Württemberg dazu.Für die Kabelanbieter ist die Kooperation durchaus sinnvoll. Denn die Telekom dringt immer stärker in deren angestammtes Fernsehgeschäft ein. Über ihre schnellen Glasfaserverbindungen kann sie längst hochauflösendes Fernsehen bieten. Telekom-Chef René Obermann prognostiziert bis Jahresende bereits 1,8 Millionen zahlende Zuschauer.Im Saarland ist Kabel Deutschland sogar doppelt unter Druck. Die VSE-Tochter VSE-Net bietet seit einem Monat schnelles Internet, Fernsehen und Telefon per Glasfaser an. Ergänzende Programminhalte sind da mehr als willkommen. dpa/jwo

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