Sinatra, die Drogen und die Terroristen

Saarbrücken. Unter den cholerischen Filmregisseuren galt er als der lauteste Brüllaffe schlechthin: Otto Preminger (1905-1986). Doch er trieb seine Darsteller zu Höchstleistungen und drehte Klassiker wie "Bonjour Tristesse" und "Carmen Jones". Nahezu gleichzeitig erscheinen nun einer seiner besten und einer seiner schwächsten Filme auf DVD

Saarbrücken. Unter den cholerischen Filmregisseuren galt er als der lauteste Brüllaffe schlechthin: Otto Preminger (1905-1986). Doch er trieb seine Darsteller zu Höchstleistungen und drehte Klassiker wie "Bonjour Tristesse" und "Carmen Jones". Nahezu gleichzeitig erscheinen nun einer seiner besten und einer seiner schwächsten Filme auf DVD. In "Der Mann mit dem goldenen Arm" (1955, Koch Media) spielt Frank Sinatra einen drogensüchtigen Musiker - wie Sinatra, sonst ein schnell gelangweilt wirkender Darsteller, hier langsam in Blut, Schweiß und Tränen zusammenbricht, ist immer noch beeindruckend und bedrückend.Ganz anders ist "Unternehmen Rosebud", einer der letzten Filme Premingers (1975, Eurovideo). Zwar ist der Thriller um von Arabern entführten Millionärstöchter verblüffend spannungsarm; höchst interessant ist hier aber das kollektive Scheitern: Peter O'Toole, auf dem Gipfel seiner Alkoholsucht, schlafwandelt als Agent kalkweiß durch den Film; Richard Attenborough spielt einen britischen Islamisten, Klaus Löwitsch übertreibt als dauergereizter deutscher Agent namens Hans Schloss. Hinzu kommen Klischeedialoge, übertriebene Akzente - und fertig ist ein so schlechter Film mit hohem Unterhaltunsgwert. tok

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