Siemens geht im Atomgeschäft künftig eigene Wege

München. Der Elektrokonzern Siemens zieht einen Schlussstrich unter seine Partnerschaft mit dem französischen Atomkonzern Areva. Am Montagabend beschloss der Siemens-Aufsichtsrat den Verkauf des 34-Prozent-Anteils am Gemeinschaftsunternehmen Areva NP an den französischen Partner. Die Gesellschaftervereinbarung für das Joint-Venture solle mit Wirkung spätestens zum 30

München. Der Elektrokonzern Siemens zieht einen Schlussstrich unter seine Partnerschaft mit dem französischen Atomkonzern Areva. Am Montagabend beschloss der Siemens-Aufsichtsrat den Verkauf des 34-Prozent-Anteils am Gemeinschaftsunternehmen Areva NP an den französischen Partner. Die Gesellschaftervereinbarung für das Joint-Venture solle mit Wirkung spätestens zum 30. Januar 2012 gekündigt werden, teilte das Unternehmen mit. Der Konzern will aber weiter im Atomgeschäft engagiert bleiben und dafür weiterhin alle Optionen prüfen. Siemens begründete den Schritt mit fehlenden unternehmerischen Einflussmöglichkeiten in dem Gemeinschaftsunternehmen. Zwar habe man bisher gut zusammengearbeitet, doch die Rolle als Minderheitsaktionär schränke den Handlungsspielraum stark ein. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Der Kaufpreis für die Siemens-Anteile werde von den Parteien noch festgelegt. Der französische Atomkonzern, der 66 Prozent an dem Joint-Venture hält, werde die 34 Prozent der Anteile von Siemens innerhalb von drei Jahren übernehmen. Heute dürfte Siemens-Chef Peter Löscher die Aktionäre bei der Hauptversammlung in München über die Pläne informieren. Vor allem in Frankreich gilt das Thema als ein Politikum. Bereits vorab waren die Ausstiegspläne von Siemens durchgesickert. Der Elektrokonzern hatte sein eigenes Atomgeschäft im Jahr 2001 in das Gemeinschaftsunternehmen eingebracht. Auch künftig wollen die Deutschen konventionelle Technik, etwa Turbinen, an die Franzosen liefern. Zudem solle die Zusammenarbeit bei der betrieblichen Leittechnik fortgesetzt werden, hieß es. dpa

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