Siemens-Chef kündigt hartes Sparprogramm an

Berlin. Nach einem Gewinneinbruch hat Siemens-Chef Peter Löscher ein unerwartet hartes Sparprogramm samt Stellenabbau angekündigt. In den kommenden zwei Jahren will er die Kosten um mindestens sechs Milliarden Euro drücken, um Europas größten Elektrokonzern wieder profitabler zu machen. "Das erste Ziel ist nicht Stellenabbau

Berlin. Nach einem Gewinneinbruch hat Siemens-Chef Peter Löscher ein unerwartet hartes Sparprogramm samt Stellenabbau angekündigt. In den kommenden zwei Jahren will er die Kosten um mindestens sechs Milliarden Euro drücken, um Europas größten Elektrokonzern wieder profitabler zu machen. "Das erste Ziel ist nicht Stellenabbau. Aber es wird sich am Ende auf die Arbeitsplätze auswirken", sagte Löscher gestern. Wie viele Stellen wegfallen, ließ er offen. "Wir werden zuerst mit den Betroffenen und den Arbeitnehmervertretern sprechen."In dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr brach der Gewinn nach Steuern um 27 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro ein - bei einem um sieben Prozent auf 78,3 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz. Siemens habe den Anschluss an die Konkurrenz verloren: "Wir müssen unsere Ärmel hochkrempeln", sagte Löscher. Weil er für kommendes Jahr eine abflachende Weltkonjunktur und eher sinkende Umsätze erwartet, hat er nach der Einstellung tausender neuer Mitarbeiter und hohen Investitionen jetzt eine radikale Wende ausgerufen.

Löscher sagte, vorübergehende Konjunkturschwächen werde Siemens ohne Stellenabbau abfedern - notfalls auch mit Kurzarbeit wie 2009. Vorstandschef Joe Kaeser betonte, Siemens werde keine Fachkräfte wegschicken, "die wir gerade noch händeringend gesucht haben. Das machen wir garantiert nicht!" Aber wo Märkte dauerhaft weggebrochen seien, müsse der Konzern auch Personal abbauen. Die Hälfte der Einsparungen von sechs Milliarden Euro will Siemens im Einkauf erzielen. Entwickler und Einkäufer sollen sich enger absprechen und schon bei der Konstruktion stärker auf Kosten schauen. Die Verbesserung der Forschungs- und Produktionsstruktur soll eine weitere Milliarde Euro bringen. Außerdem will Löscher auch unprofitable Geschäftsfelder wie die Solarenergie oder die Abwasserreinigung verkaufen. dpa

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