Kreis Saarlouis Selbstheilungskräfte des Waldes stärken

Kreis Saarlouis · Ein neues Programm zur Vitalisierung des Waldes zeigt Wege in der Privat-Wald-Wirtschaft. In einer Broschüre der Forstbetriebsgemeinschaft Saar- Hochwald wird das Programm vorgestellt.

 Das Titelbild der neuen Broschüre der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald.

Das Titelbild der neuen Broschüre der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald.

Foto: Klaus Borger / Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald

Dem Thema der Waldvitalisierung widmet sich die Forstbetriebsgemeinschaft Saar- Hochwald (FBG) in einer neuen Broschüre. Das teilt der FBG-Vorsitzende Klaus Borger mit. In dieser Broschüre geht es der FBG laut Borger darum, den allseits bekannten Belastungen der Wälder – natürliche und vom Menschen verursachte – in einem eigenen Programm zur Revitalisierung der Wälder entgegenzuwirken. „In dem Waldvitalisierungsprogramm werden Wege aufgezeigt, wie jeder Waldbesitzer das Immunsystem, also die Selbstheilungskräfte seines Waldes stärken kann“, erläutert Klaus Borger die Wichtigkeit dieser Broschüre für die Waldbesitzer.

Bereits 2015 hatte die FBG, wie Borger erinnert, den so genannten Waldkodex vorgestellt. Dieser habe nach den Worten des FBG-Vorsitzenden bundesweit Beachtung gefunden. In diesem Kodex wurden laut Borger erstmalig Regeln für eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft in der Praxis aufgezeigt. Das Programm zur Waldvitalisierung sei nun der nächste Schritt.

„Es genügt eben nicht, den Wald nur einer regelrechten Schockbehandlung mit negativen Langzeitfolgen zu unterziehen“, sagt Borger, „indem man etwa Kalk verstreut, gleichzeitig jedoch unangenehmen aber dringend notwendigen Diskussionen und Korrekturen in der Wald- und Jagdpolitik aus dem Weg geht.“

Eine Reaktivierung der Nährstoffkreisläufe, die Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit, der Schutz der Waldböden gegen mechanische Zerstörung und die Optimierung des Wasserhaushaltes sind dem FBG-Vorsitzenden zufolge nur einige Punkte des Konzepts. Dieses erhöhe auf natürlichem Weg auch das so genannte „Puffervermögen“ der Wälder gegen schädliche Stoffeinträge.

„Das Waldvitalisierungsprogramm greift dabei auch wesentliche Ziele der Naturschutz-Offensive 2020 der Bundesregierung auf und konkretisiert und integriert diese Ziele in praktische Handlungsanweisungen für den Waldbesitzer“, ergänzt Borger.

Die Bundesregierung und die saarländische Landesregierung sind laut Borger seit 2015 gefordert, die Ziele der Naturschutz-Offensive in einen rechtlichen und fördertechnischen Rahmen zu überführen. Programme zum Waldschutz und zur Unterstützung der Waldbesitzer dürfen nicht nur PR-Instrumente sein, sie sind mit Leben zu füllen, sagt Borger.

„Die Bundesregierung stellt in der Naturschutz-Offensive 2020 treffend fest, dass Waldbesitzer im Vergleich zu Landwirten zur Zeit nur wenige Möglichkeiten haben, für konkrete Leistungen im Naturschutz honoriert zu werden. Wenn man dies weiß, muss eine verantwortliche Wald- und Umweltpolitik dies ändern“, schließt der FBG-Vorsitzende. Alle Informationen über das Waldvitalisierungsprogramm und natürlich auch der Waldkodex können über die Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald angefordert werden.

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