Sehnsucht und Ekstase

Metz. Für ein "französisch-deutsches Weekend" war erstmalig das Saarländische Staatsorchester ins Metzer Arsenal eingeladen. Unter dem Motto "Je t'aime . . . ich auch nicht" waren "Danses macabres" angesagt

Metz. Für ein "französisch-deutsches Weekend" war erstmalig das Saarländische Staatsorchester ins Metzer Arsenal eingeladen. Unter dem Motto "Je t'aime . . . ich auch nicht" waren "Danses macabres" angesagt. Dem gleichnamigen Opus 40 von Camille Saint-Saens hatte Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka mit lockerem Hüftschwung etwas vom Infernalisch-Dämonischen genommen. Er legte Wert auf Eleganz, gepflegte Effekte und einen Stromlinien-Walzer."Peri" sind nach orientalischer Sage Engel aus dem Garten Eden, die wegen eines Fehltrittes des Paradieses verwiesen wurden. Ihre Rückkehr ist an "Gottes liebste Gabe" geknüpft, einen Beweis besonders wertvoller Regung eines Menschen. Paul Dukas hat als letztes bedeutendes Werk eine Tanzdichtung "La Péri" geschrieben, die wenig Rhythmisches, aber opulent Klangliches bietet. Auffallend die im großen Saal schier unhörbaren Pianissimi, die Kamioka dem Orchester abverlangte. Auch wenn der dichten Instrumentierung eine Auflichtung gut getan hätte: Die Verschmelzung west-östlicher Gedanken war farbenreich und expressiv.Dann Richard Wagner: Tristan und Isolde - Vorspiel und Isoldes Liebestod. Deren Sehnen ließ auf baldige Spannungssteigerung hoffen, von Kamioka effektvoll, wenn auch nicht bis zur schmerzhaften Ekstase geweitet. Mit hoher Klangqualität, dynamisch und homogen in allen Registern folgte das Orchester sensibel seiner emotionalen Zeichengebung. Eindrucksvoll. fa

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