Scissor Sisters: Mehr Gegenwart als Zukunft

Tanzflächenfüller und berührende Balladen - das sind die beiden Richtungen, in die sich die Scissor Sisters auf ihrem vierten Album bewegen. Am besten waren die New Yorker bislang vor allem, wenn ihre quietschfidele Disco-Gutgelauntheit in Hits wie "I don't feel like dancing" überschwappte. Diesen Überschwang gibt es hier nicht allzu häufig, aber es gibt ihn

Tanzflächenfüller und berührende Balladen - das sind die beiden Richtungen, in die sich die Scissor Sisters auf ihrem vierten Album bewegen. Am besten waren die New Yorker bislang vor allem, wenn ihre quietschfidele Disco-Gutgelauntheit in Hits wie "I don't feel like dancing" überschwappte. Diesen Überschwang gibt es hier nicht allzu häufig, aber es gibt ihn. Eine der Ausnahmen ist das recht spezielle "Let's have a kiki", eine minimalistische Mischung aus kühlen Beats, Anrufbeantworternachrichten-Samples und Jake Shears Stimme, der sein in gewohnte Höhen geschraubtes Falsett kurzzeitig gegen Sprechgesang tauscht. Schwächer sind die langsameren, melancholischeren Augenblicke: Die Klavierballade "Secret life of letters" langweilt wabernd, "Best in me" wird zu Elektroschmalz. Als "Future Pop" haben die Scissor Sisters selbst ihre Musik mal bezeichnet. Viel Zukunft ist hier nicht zu entdecken, aber immer wieder unbeschwerte Gegenwart. retScissor Sisters: Magic Hour (Polydor/Universal).

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