Schwimmteich oder Swimmingpool?

Wer sich den Traum vom Schwimmen im Garten verwirklichen will, steht vor der Entscheidung, ob er sich für den klassischen Swimmingpool entscheidet oder ob vielleicht die ökologische Variante des Schwimmteichs eine Alternative darstellt.

 Schwimmteich oder Pool? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Fotos: Eléonore Horiot/fotolia (Pool), tdx/BGL (Teich)

Schwimmteich oder Pool? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Fotos: Eléonore Horiot/fotolia (Pool), tdx/BGL (Teich)

Foto: SZ/GMLR

Nach einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag des Bundesverbands Schwimmbad und Wellness (BSW) legen sich in Deutschland etwa 12.000 Hausbesitzer pro Jahr eine Bademöglichkeit im eigenen Garten an. Dabei bekommt der klassische Swimmingpool zunehmend Konkurrenz durch den Schwimmteich. Dabei ist einer der herausragenden Unterschiede des Schwimmteiches zum Klassiker Pool, dass das Wasser des Schwimmteichs nicht gechlort ist und somit sowohl für Allergiker als auch für umweltbewusste Gartenschwimmer attraktiv ist. Auf Chlor kann im Schwimmteich verzichtet werden, weil er sich, ebenso wie ein natürliches Gewässer selbst reinigt. Die Folge ist, dass der Schwimmteich sowohl Tieren als auch Pflanzen eine Heimat bietet und er sich besser ins Gesamtbild des Gartens einfügt. Dafür ist das Wasser im Schwimmteich nicht so klar wie in einem gechlorten Swimmingpool, was nicht jedermanns Sache sein muss.

Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Faktor, nämlich die Kosten. Zum einen liegen die Herstellungskosten, so die Schätzung von Experten, bei etwa 60 Prozent im Vergleich zu einem Swimmingpool. Die Unterhaltskosten eines Schwimmteichs liegen sogar nur bei der Hälfte im Vergleich zum Pool. Ein Schwimmteich ist also deutlich günstiger als ein Pool.

Egal ob Swimmingpool oder Badeteich: Billig ist der Badespaß im Garten nicht. Eine echte Alternative bieten Aufstellpools aus den Bauhäusern nicht. Die bekommt man zwar bereits ab 200 Euro, wer aber im Garten wirklich schwimmen will, der braucht einen ins Erdreich eingelassenen Pool oder Teich mit entsprechender Länge und Tiefe. Wer einen Standardpool von etwa 32 Quadratmetern (vier mal acht) und einer Tiefe von anderthalb Metern haben möchte, kleiner sollte er nicht sein, der muss laut Expertenmeinung mit Kosten ab etwa 15.000 Euro rechnen. Darin inbegriffen sind die Heizung, die Wasserreinigungs- und Chlorungsanlage. Einen gleich großen Teich gibt es für unter 10.000 Euro. Statt senkrecht verkachelter Wände und gefliestem Boden reicht bei einem Teich eine entsprechende wasserdichte Plane. Reinigungstechnik, Chlorungsanlage und Heizung fallen weg. Der Wermutstropfen: Für einen Schwimmteich braucht man einen größeren Garten. Denn neben dem reinen Schwimmbereich wird ein sogenannter Regenerationsbereich benötigt, in dem das Wasser gereinigt wird. Hier verrichten Mikroorganismen, die in den Wurzeln von Wasserpflanzen leben, die Wasserreinigung. Damit das Badewasser im Teich sauber bleibt, sollte dieser Bereich etwa 80 Prozent der Größe des Schwimmbereichs haben. Ein Teich mit der Schwimmfläche eines Standardpools – also von 32 Quadratmetern – braucht zusätzlich mindestens 25 Quadratmeter Regenerationsfläche. Ein weiterer Kostenfaktor ist die Tatsache, dass ein Pool vor dem Winter geleert werden muss und im Frühjahr wieder befüllt. Das fällt beim Schwimmteich weg. Es kann höchstens sein, dass während großer Hitzeperioden mal ein paar Liter Wasser nachgefüllt werden müssen.

Ebenfalls sollte man bedenken, ob Kleinkinder im Garten spielen werden. Denn ein Teich lässt sich nur schlecht oder gar nicht abdecken, so dass die Gefahr besteht, dass Kinder ungewollt in den Teich fallen. Eine Alternative kann ein Zaun um den Teich sein. Pool oder Teich ist also auch eine Frage der Sicherheit.

Ein weiterer Faktor ist der Schwimmkomfort, respektive die Wassertemperatur. Die Wassertemperatur im Pool lässt sich unabhängig von den Außentemperaturen anpassen. Das heißt, dass der Pool bedeutend öfter benutzt werden kann, eben auch dann, wenn die Außentemperaturen noch nicht so optimal sind. Ein Pool bietet außerdem die Möglichkeit bestimmter Wellness-Erweiterungen wie etwa Massagedüsen. Beim Teich muss man die Wassertemperatur nehmen, wie sie ist. Die Nutzungszeiten sind also deutlich kürzer.

 Schwimmteich oder Pool? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Fotos: Eléonore Horiot/fotolia (Pool), tdx/BGL (Teich)

Schwimmteich oder Pool? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Fotos: Eléonore Horiot/fotolia (Pool), tdx/BGL (Teich)

Foto: SZ/Eléonore Horiot;GMLR

Die Entscheidung Pool oder Teich fällt also nicht leicht: Wer zum Beispiel regelmäßig – auch bei kühleren Sommern – im Garten baden möchte, für den ist der Pool besser geeignet. Wer auf die Kosten achten muss oder seinem Garten ein natürliches Highlight bescheren möchte, für den ist der Teich die richtige Wahl. In jedem Fall sollten Sie vor dem ersten Spatenstich den Rat eines Fachbetriebs in Ihrer Nähe hinzuziehen. red

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