Schweizer Notenbank will Kurs des Franken nach unten drücken

Bern. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) geht die jüngste leichte Schwächung des Frankens nicht weit genug. Sie werde die Liquidität auf dem Geldmarkt nochmals deutlich erhöhen, kündigte die SNB gestern an. Damit greift die Notenbank bereits zum dritten Mal zu diesem Instrument, um den Franken nach unten zu drücken

Bern. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) geht die jüngste leichte Schwächung des Frankens nicht weit genug. Sie werde die Liquidität auf dem Geldmarkt nochmals deutlich erhöhen, kündigte die SNB gestern an. Damit greift die Notenbank bereits zum dritten Mal zu diesem Instrument, um den Franken nach unten zu drücken. Obwohl der Franken gegenüber Euro und Dollar verloren hatte, "bleibt er massiv überbewertet", begründete die Notenbank die erneuten Maßnahmen.Exportorientierte Schweizer Unternehmen leiden derzeit extrem unter der Stärke der heimischen Währung. Experten erwarten daher einen Anstieg der Arbeitslosigkeit und ein niedrigeres Wirtschaftswachstum. Der Franken war in den vergangenen Monaten im Vergleich zum Euro im Aufwind, weil er als "sicherer Hafen" für Anleger in Krisenzeiten gilt.

An den Devisenmärkten stellte sich jedoch nicht die gewünschte Wirkung ein, im Gegenteil: Der Franken legte gestern sowohl zum Euro als auch zum Dollar zu. In London notierte der Euro 1,2 Prozent schwächer bei 1,13 Franken, der Dollar verlor 1,3 Prozent und wurde mit 0,7859 Franken gehandelt. Am Morgen war der Franken noch auf den tiefsten Stand seit Beginn der Börsenturbulenzen Anfang August gesunken. Händler verwiesen darauf, dass am Markt noch stärkere Maßnahmen erwartet worden seien, nämlich dass die SNB den Franken fest an den Euro koppelt.

Die SNB bekräftigte denn auch, dass sie auch weitergehende Schritte nicht ausschließe. Am Markt gab es Gerüchte, dass sie gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Franken-Aufwertung vorgehen könnte. dpa/dapd

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