Schweben und Dröhnen: Trent Reznors Musik zu "Verblendung"

Saarbrücken

Saarbrücken. Eine geschmeidiger Einstieg in die Filmmusik für Trent Reznor: Der Amerikaner, der seit den späten 80ern Jahren die eigenen, eher düsteren Seelenzustände in die maschinell scheppernde Rockmusik seiner Band Nine Inch Nails kanalisierte, komponierte 2009 zusammen mit Atticus Ross die Klänge für David Finchers Facebook-Film "The social network" und gewann umgehend einen Oscar. Fincher hat die beiden nun erneut engagiert, für seine US-Adaption des Romans "Verblendung", die morgen bei uns startet. Das Duo geht dabei in die Vollen - drei CDs lassen drei Stunden lang frösteln, bei einem Werk des konsequenten "Uneasy listenings". Vor- und Abspann begleiten vergleichsweise konventionelle Rocknummern, verdunkelte Coverversionen von Led Zeppelins "Immigrant song" und Bryan Ferrys "Is your love strong enough", doch die übliche Musik entfernt sich meist weit von festen Strukturen: Sie brummt elektronisch, pulsiert unheilvoll vor sich hin, schwebt in der Luft oder schwingt sich mit Stakkato-Percussion zum großen Dröhnen auf - die regelmäßigen, minimalistischen Klavierpassagen wirken da wie wohlige Inseln. Keine Musik also zur Hintergrund-Wohnzimmerbeschallung, eher eine dunkelgetönte Sammlung an Stimmungen und Atmophären. tok

Trent Reznor / Atticus Ross: The girl with the dragon tatoo (Mute, erscheint am Freitag).

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