gesund leben Schon leichtes Training schaltet im Fettgewebe Risikogene ab
Lund · (ml) Sport kann sich auch auf die Gene im Fettgewebe auswirken. Das hat eine Studie an der Universiät im schwedischen Lund gezeigt. Teilnehmer waren 23 übergewichtige Männern im Durchschnittsalter von 37 Jahren, die zuvor körperlich kaum aktiv waren.
Nun trainierten die Männer sechs Monate lang dreimal pro Woche: jeweils eine Stunde Spinning und zwei Stunden Aerobic.
Die Forscher konnten nachweisen, dass durch die körperliche Bewegung bestimmte Gene in den Fettzellen durch DNA-Methylierung blockiert wurden. Enzyme hatten die Methylgruppen zu den Genen transportiert, die sich dort festsetzten, sodass die betroffenen Abschnitte des Erbguts nicht mehr abgelesen werden konnten.
Es handelte sich um „Risikogene“, die mit Übergewicht und Diabetes Typ 2 in Zusammenhang stehen. In den Fettzellen übergewichtiger Menschen sind solche Gene verstärkt aktiv. Das begünstigt die Einlagerung von Fett, sodass die Fettpolster wachsen. Mit steigender Aktivität solcher Genen nimmt auch die Größe der Fettzellen zu.
Hauptsächlich Fett, das sich im Bauchraum und in den inneren Organen ablagert, kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Vor allem wenn die Fettzellen zu groß werden, also quasi überladen sind, schütten sie andauernd Stoffe aus, sogenannte Adipokine, die im Organismus Entzündungen hervorrufen können.
Diese Botenstoffe aus dem Eingeweidefett erhöhen das Risiko für hohe Blutfett- und Cholesterinwerte, verstopfte Gefäße, Bluthochdruck, Diabetes, fiebrige Entzündungen, Rheuma, Fettleber, Demenz und Krebs. Körperliche Betätigung schaltet also offensichtlich Risikogene ab, wodurch ein gestörter Fettstoffwechsel womöglich wieder normalisiert wird.