Schneewittchens Heimkehr: „SnoWhite“ in Neunkirchen

Neunkirchen · Frank Nimsgerns „SnoWhite“ kommt ins Saarland zurück. Vom 1. Juni bis 4. Juli ist das Musical in der Neunkircher Gebläsehalle zu erleben. 29 Vorstellungen sind angesetzt; bis zu 17 000 Zuschauer insgesamt werden erwartet.

 Komponist Frank Nimsgern, Sängerin Aino Laos und Regisseur Elmar Ottenthal (v.l.) in der Kulisse von „SnoWhite“. Foto: Willi Hiegel

Komponist Frank Nimsgern, Sängerin Aino Laos und Regisseur Elmar Ottenthal (v.l.) in der Kulisse von „SnoWhite“. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

30 Künstler aus fast noch mehr Nationen präsentiert Elmar Ottenthal gestern kurz vor Mittag in der Neunkircher Gebläsehalle. Mancher von ihnen bringt es dank eines chinesisch-vietnamesischen Elternpaares gar auf zwei Einträge im Länderpotpourri des Regisseurs. Man fragt sich nach dem Sinn des Ganzen. Aber Frank Nimsgern, dessen Musical "SnoWhite" da gestern annonciert wurde, ist dies durchaus Recht. Denn, was vom 1. Juni bis zum 4. Juli ensuite in der Neunkircher Gebläsehalle zu sehen sein wird, ist nicht bloß das bislang erfolgreichste Musical des saarländischen Komponisten. Die Produktion hat internationalen Anspruch. Und das unterscheidet sie deutlich von dem, was bislang unter dem Begriff "Musicalstadt Neunkirchen" lief.



Was der 44-Jährige nun auch als Produzent mit seiner in Neunkirchen heimischen Firma O.N.-stage auf die Bretter bringt, ist Profi-Unterhaltung. Über 80 Prozent der Sänger und Tänzer waren bereits in der Bonner Oper dabei, wo er im September 2012 sein Werk in einer merklich überarbeiteten Fassung präsentierte. Mit Aino Laos ("Queen") und Frank Felicetti (Zwerg "Manitou") sind sogar zwei Sängerdarsteller der Ur-Version dabei, die 2000 am Saarländischen Staatstheater ein Dauerbrenner war; das Theater unterstützt nun auch die aktuelle Produktion. 25 Mal bezauberte Schneewittchen im Pop-Rock-Gewand am Rhein. "Mit 90 Prozent Auslastung", so Nimsgern. In Saarbrücken füllte das Musical das Große Haus fast 60 Mal - und es wäre wohl noch mehr gegangen. Ist da noch Potenzial für rund 17 000 Zuschauer da, mit denen Nimsgern und Ottenthal im Bestfall rechnen? Nimsgern glaubt daran, dass man mit dieser "zeitgemäßen Form" des Theaters auch finanziell erfolgreich sein kann. Die Neunkircher Produktion jedenfalls finanziert sich trotz einiger Sponsoren und dem Entgegenkommen der Stadt bei der Hallenmiete vor allem durch den Kartenverkauf. Und: Dies soll nur die erste Etappe sein, "SnoWhite" bald weitere Spielorte finden. So ist die Bühne komplett tourgerecht gebaut. Aufwändige Projektionstechnik ersetzt in Teilen traditionelle Kulissen. Damit will man auch wettmachen, dass in der Gebläsehalle Möglichkeiten eines normalen Theaterbaus wie Seitenbühnen fehlen.

Nimsgern selbst hat "SnoWhite" stärker durchkomponiert. Ohnehin hatte er für Bonn bereits den Pop-Zuckerguss von seinem Frühwerk abgekratzt. Dank dieser Zutaten soll "SnoWhite" nun in Neunkirchen wieder zum Renner werden. Trotzdem bleibt der als Komponist, Bandchef und Produzent dreifach Geforderte "ziemlich nervös". Da tut dann doch familiärer Beistand gut: Seine Mutter verkauft höchstpersönlich Karten für das Musical des Filius im Saarpark-Center.

Vom 1. Juni an, Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und auch im Internet: www.SnoWhite-Musical.com

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