Berlin/Saarbrücken. Der deutsche Einzelhandel setzt hohe Erwartungen in den heute beginnenden freiwilligen Sommerschlussverkauf (SSV). Besonders die Modehäuser müssten ihre Lager leeren und Platz für die Herbstware machen, sagte der Sprecher des Handelsverbands HDE, Kai Falk. Zwar sei in den heißen Hochsommertagen der vergangenen Wochen viel Sommermode verkauft worden, sagte Falk. Aber es gebe noch eine gute Auswahl an SSV-Angeboten. Ähnlich sehen es Einzelhandelsvertreter im Saarland. Auch wenn es in den vergangenen Wochen schon sehr viele Rabattaktionen gegeben hätte, "sind wir gut gerüstet für den Schlussverkauf", meint Hans Agostini, Präsident des Landesverbandes Einzelhandel im Saarland. "Wer Schnäppchen und Einzelstücke sucht, findet auch etwas." Durch das sommerliche Wetter der vergangenen Wochen sei der Druck auf den Einzelhandel allerdings nicht mehr so groß wie in den Vorjahren, die Lagerbestände mit zusätzlichen SSV-Rabattaktionen auf den Markt zu bringen. "Vieles ist schon verkauft." Auch der Vorsitzende der Händler-Aktionsgemeinschaft "In St. Wendel tut sich was", Wolfgang Zeyer, sagt, dass "der Sommerschlussverkauf nicht mehr den Stellenwert früherer Jahre hat". Wegen der hohen Temperaturen der vergangene Wochen sei schon vieles abverkauft worden. Er geht jedoch davon aus, dass die Händler aus der St. Wendelerer Region dennoch für den sommerlichen Endspurt "zusätzliche Rabattaktionen auflegen werden". Vor allem an diesem Wochenende "ist vieles sehr gut verkauft worden", hat Michael Genth, Vorsitzender des Vereins für Handel und Gewerbe in Saarbrücken, beobachtet. Dennoch biete der Schlussverkauf erneut eine gute Chance, "sich noch einmal mit Schnäppchen einzudecken". Das gelte vor allem für Kunden, "die jetzt noch etwas für den Urlaub suchen". Außerdem würde der Handel bereits die erste Herbstmode präsentieren, so dass "die Kunden schon einmal sehen können, auf welche Trends man sich im Herbst einstellen kann". Neben Modehändlern beteiligen sich auch viele Möbelgeschäfte, Bau- und Unterhaltungselektronikmärkte am SSV. Der freiwillige Sommerschlussverkauf geht meist über zwei Wochen, kann nach Standort und Wetter aber auch länger dauern. ddp/low

HintergrundTrotz der Preisnachlässe beim Sommerschlussverkauf müssen die Kunden keine Abstriche bei ihren Rechten machen. Wer einwandfreie Ware umtauschen will, ist allerdings auf die Kulanz des Händlers angewiesen. Bei einem Fehler hat der Kunde nicht sofort das Recht, sein Geld zurückzuverlangen. Zunächst darf der Händler Ersatz oder eine Reparatur anbieten.Für Händler gilt eine zweijährige Gewährleistungsfrist, in der sie für das Produkt haften. Deshalb sollte man unbedingt den Kassenbon aufheben. afp