Schmidt Küchen will expandieren

Türkismühle. Der Küchenhersteller Schmidt Küchen will in Deutschland expandieren: "In diesem Jahr planen wir in Deutschland zehn neue Geschäfte", sagt Caroline Leitzgen, die Enkelin des Firmengründers Hubert Schmidt. Es gebe noch viele weiße Flecken in Deutschland, an denen sie sich einen Schmidt-Standort vorstellen könnte

Türkismühle. Der Küchenhersteller Schmidt Küchen will in Deutschland expandieren: "In diesem Jahr planen wir in Deutschland zehn neue Geschäfte", sagt Caroline Leitzgen, die Enkelin des Firmengründers Hubert Schmidt. Es gebe noch viele weiße Flecken in Deutschland, an denen sie sich einen Schmidt-Standort vorstellen könnte. Gerade die Mitte Deutschlands zwischen Frankfurt, Kassel und Göttingen biete viele Möglichkeiten. Aber auch im Saarland gebe es noch Optionen. "Saarbrücken könnte durchaus auch noch eine zweite Filiale vertragen", sagt Leitzgen.Schmidt Küchen setzt beim Vertrieb auf ein Partner-Modell mit selbstständigen Unternehmern, die zum Großteil ausschließlich Schmidt Küchen im Angebot haben. "Von der Idee her ähnelt es einen Franchise-System, allerdings verlangen wir keine Lizenz-Zahlungen von unseren Partnern", sagt Leitzgen. Für die Expansion gelte es jetzt auch, die passenden Partner zu finden.

Schmidt, in Türkismühle gegründet, ist heute ein französisches Unternehmen. Grundstein war ein Werk in Lièpvre, das Leitzgens Großvater eröffnet hatte. "Der Grund dafür war, dass er dort viele Kunden hatte", sagt Leitzgen. In Lièpvre ist heute auch der Hauptsitz der Sociéte Alsacienne de Meubles (Salm), unter deren Dach die Marke Schmidt Küchen und in Frankreich auch die Zweitmarke Cuisinella vertrieben werden.

Frankreich ist mit 83 Prozent des Umsatzes auch der wichtigste Markt des Unternehmens. Der zweitgrößte Markt Deutschland bringt rund fünf Prozent Umsatzanteil. 280 Schmidt-Küchenstudios gibt es in Frankreich, in Deutschland zurzeit erst 64. Weltweit ist Schmidt in 27 Ländern mit 612 Studios vertreten.

Die Familie regiert

Schmidt ist ein Familienunternehmen. Während Caroline Leitzgen, ständig zwischen Deutschland und Frankreich pendelnd, das Marketing verantwortet, fungiert ihre Schwester Anne Leitzgen als Aufsichtsratsvorsitzende. "Sie ist der Big Boss", sagt Caroline Leitzgen. Der Franzose Jean-Marie Schwab - kein Familienmitglied - verantwortet das operative Geschäft.

Nicht nur der Hauptsitz ist in Frankreich, auch die Produktion ist dort angesiedelt - neben einem Werk in Lièpvre gibt es noch zwei Werke im benachbarten Sélestat. Türkismühle fungiert als Montage- und Vertriebsstandort für den deutschsprachigen Raum und Zentraleuropa.

Obwohl Schmidt Küchen hochpreisige Produkte herstellt, ist das Unternehmen mit einem blauen Auge durch die Krise gekommen. "Wir haben die Krise deutlich gespürt", sagt Caroline Leitzgen. Den Umsatz konnte das Unternehmen 2009 mit 303 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr aber stabil halten. Und 2010 haben die 1400 Mitarbeiter weltweit den Umsatz bereits wieder auf 329 Millionen Euro steigen lassen. Türkismühle lieferte dabei einen Umsatzanteil von 36 Millionen Euro - nach 34 Millionen im Vorjahr. In Europa belegt Schmidt Küchen den fünften Platz der Anbieter hinter dem Konkurrenten Alno, der für 2009 einen Umsatz von 493 Millionen Euro ausweist.

"Auch in der Krise haben wir weiter investiert", sagt Leitzgen. 83 Millionen Euro hat das Familienunternehmen seit 2008 in den Ausbau der Aktivitäten gesteckt. 60 Millionen sind in eine zweite, hochmoderne Fertigung in Sélestat geflossen. "Das ist jetzt einer der modernsten Standorte in Europa", sagt Leitzgen.

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