Schlecker macht die letzten Filialen dicht

Ehingen. Gestern um 15 Uhr haben die letzten Schlecker-Filialen geschlossen. Die Mitarbeiter sollen kurzfristig freigestellt werden, morgen sollen die Freistellungsschreiben per Einschreiben in die Post gehen, sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Offiziell seien die Beschäftigten zum 1. Juli freigestellt

Ehingen. Gestern um 15 Uhr haben die letzten Schlecker-Filialen geschlossen. Die Mitarbeiter sollen kurzfristig freigestellt werden, morgen sollen die Freistellungsschreiben per Einschreiben in die Post gehen, sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Offiziell seien die Beschäftigten zum 1. Juli freigestellt.Die Regale in den Schlecker-Filialen waren gestern schon so gut wie leer. Alle nicht preisgebundenen Waren, die noch übrig waren, wurden am letzten Tag noch für 20 Cent verramscht, schon in den vergangenen Wochen hatte es hohe Preisnachlässe gegeben. Das Geld aus dem Ausverkauf soll in die Insolvenzmasse gehen, aus der hinterher die Gläubiger bedient werden.

Heute tagt der Gesamtbetriebsrat bei Schlecker, um über die Lage zu diskutieren. Aus Betriebsratskreisen ist zu hören, dass es noch Diskussionen über die Freiststellungen geben wird, da einige Betriebsratsmitglieder bereits zum Juli, andere zum 1. August freigestellt werden. Außerdem arbeiten bei Schlecker XL noch Mitarbeiter von Schlecker AS, die nicht freigestellt sind. "Arbeitsrechtlich ist das eine kritische Situation", heißt es aus dem Betriebsrat.

Für die saarländischen Schlecker-Beschäftigten haben die Bundesagentur für Arbeit und das Saar-Wirtschaftsministerium einen Sechs-Punkte-Plan angekündigt, der helfen soll, schneller eine Anschlusstätigkeit zu bekommen. Bestandteil dieses Plans sollen Betreuungsangebote sowie konkrete Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung sein.

Unter anderem wollen Ministerium und Regionaldirektion eine gemeinsame Koordinierungsstelle einrichten. Es sollen Umschulungen für die Berufsfelder "Altenpfleger" oder "Erzieher" angeboten werden, eine Jobmesse soll Schlecker-Beschäftigte mit potenziellen Arbeitgebern zusammenbringen, und auch das Kompetenzentrum Ü55 für ältere Schlecker-Beschäftigte soll eingebunden werden.

Ein Verdi-Sprecher forderte, dass die Beschäftigten möglichst viele ihrer Ansprüche aus der Insolvenzmasse bedient bekommen. Allerdings sei noch nicht klar, was letztlich übrig bleibe. jwo/dapd

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