Schauen, Staunen, Ausprobieren

Beckingen. Aus Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Rumänien, Irland und Belgien stammen die bildenden Künstler, deren Werke 16 Tage lang auf der Beckinger "Skulptura" zu sehen sind. Nur wenige dieser Werke entstehen direkt vor Ort, so zum Beispiel die stattliche Installation der Rumänin Doina Tatoli

 Der Künstler selbst spricht von "biometrischer Kunst". Andres Medls "Nabelcode" ist auf der "Skulptura" zu sehen.Foto: ver

Der Künstler selbst spricht von "biometrischer Kunst". Andres Medls "Nabelcode" ist auf der "Skulptura" zu sehen.Foto: ver

Beckingen. Aus Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Rumänien, Irland und Belgien stammen die bildenden Künstler, deren Werke 16 Tage lang auf der Beckinger "Skulptura" zu sehen sind. Nur wenige dieser Werke entstehen direkt vor Ort, so zum Beispiel die stattliche Installation der Rumänin Doina Tatoli. Sie ist als Erste angereist und verwebt im so genannten "SaarGarten", der nun auch als Skulpturenpark genutzt wird, farbige Seile zu Netzen - eine Art luftig-filigranes Wahrzeichen der Ausstellung, das einem an der Saar entgegen leuchtet.

Ausdrücklich nicht verkopft-elitär gibt sich das Konzept: Hemmschwellen sollen abgebaut werden, Kunst zum Anfassen möchte man bieten. Daher werden die Plastiken auch nicht etwa in musealem Umfeld, sondern an ungewöhnlichen Orten aufgestellt: Außer dem erwähnten "SaarGarten" steht auch das Gelände des denkmalgeschützten Bahnhofs zur Verfügung. Gebaut wurde er Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil einer mittelalterlichen Burg und war lange der einzige Zwischenstopp auf der Strecke Saarbrücken-Trier. Viele Jahre lag er von Pflanzen überwuchert im Dornröschenschlaf; nun wird eifrig gewerkelt, um ihn mittels Kunst zu erwecken.

Als Ausstellungsräume genutzt werden außer dem Hauptgebäude mit Wartesaal und Schalterraum auch die alte Güterbahnhofshalle, das so genannte "Hexenhäuschen" (das Stallgebäude des ehemaligen Bahnhofsvorstehers) sowie das Sägewerk Speiser. Die Kosten für die Renovierung, bei der einige Nebengebäude aus historischen Gründen bewusst nur teilsaniert werden, beziffert Beckingens Bürgermeister Erhard Seger auf rund 1,5 Millionen Euro. Das Projekt "Skulptura" selbst ist mit rund 30 000 Euro kalkuliert und wird finanziert über Sponsoren und die "Stiftung Kulturbesitz der Gemeinde Beckingen". Gegründet wurde diese kommunale Stiftung vor drei Jahren, um das örtliche Kulturgut in einer Sammlung zu vereinen, Ausstellungen zu organisieren und Kunst zu vermitteln - mit der ersten internationalen Skulpturenausstellung fällt nun ihr eigentlicher Startschuss.

Die Skulptura wurde aus bürgerschaftlichem Engagement initiiert: Stiftungsmitglied Helmut Kopp trat mit der Idee an seinen Bürgermeister heran und fungiert nun als ehrenamtlicher Kurator. Mit insgesamt 250 sehr unterschiedlichen Arbeiten - von figurativen Plastiken über Holzobjekte und Stahlstelen bis hin zu mythologisch beeinflussten Schreinen - will er aber nicht nur Kunst-Neulinge, sondern auch Kenner der Szene ansprechen.

Außerdem gibt es ein Workshop-Zelt und eine Aktionsbühne, wo Besucher unter fachkundiger Anleitung selbst zu Hammer und Meißel, Säge oder Bohrer greifen können.

Einweihung des "SaarGartens": Freitag, 29. August, ab 18 Uhr. Eröffnung der "Skulptura" mit dem Pantomimen Jomi: Samstag, 30. August, ab 11 Uhr. Weitere Infos im Internet: www.beckingen.de

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