Schaeffler will in Homburg Arbeitsplätze abbauen

Homburg. Das Unternehmen Schaeffler Technologies (früher Ina-Schaeffler) will Teile der Produktion von Lineartechnik von Homburg bis Ende des Jahres ins Ausland verlagern. Davon seien 68 Arbeitsplätze in Homburg betroffen, sagte gestern Ralf Reinstädtler, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall-Verwaltungsstelle in Homburg

Homburg. Das Unternehmen Schaeffler Technologies (früher Ina-Schaeffler) will Teile der Produktion von Lineartechnik von Homburg bis Ende des Jahres ins Ausland verlagern. Davon seien 68 Arbeitsplätze in Homburg betroffen, sagte gestern Ralf Reinstädtler, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall-Verwaltungsstelle in Homburg. 56 Stellen sollen demnach nach Hagenau in Frankreich verschoben werden, zwölf in die Slowakei. Das Unternehmen sprach in einer Presseerklärung von nur 46 Betroffenen, außerdem war nicht von der Slowakei die Rede, sondern von Rumänien. Die unterschiedlichen Zahlen erklärten sich daher, dass in der Krise gut 20 Mitarbeiter der Sparte vorübergehend in andere Teilen des Werks gewechselt hätten, sagte Reinstädtler. Bei besserer Auftragslage sollten sie wieder zurückkehren. Daher verliere das Saarland wirklich 68 Stellen. Zwar will das Unternehmen laut Reinstädtler in Homburg auf Kündigungen verzichten. Den betroffenen Mitarbeitern sollen vergleichbare Arbeitsplätze angeboten werden. "Die Personalverschiebung könnte aber zu Lasten von Mitarbeitern gehen, die nur befristet beschäftigt sind", befürchtet Reinstädtler. 55 Menschen haben befristete Verträge, die nun möglicherweise nicht verlängert werden. Reinstädtler sieht darüber hinaus die Gefahr, dass die Sparte Lineartechnik über kurz oder lang auf dem Spiel stehe. Hier werden den Plänen zufolge künftig noch 126 Mitarbeiter beschäftigt. Die angekündigte Maßnahme schätzt er als betriebswirtschaftlich wenig sinnvoll ein und kündigte Gegenvorschläge des Betriebsrates an. Die Betroffenen seien insbesondere deshalb verärgert, weil sie sich in den vergangenen Monaten an einem speziellen Programm zur Verbesserung der Produktion beteiligt hätten. Dies habe der Sicherung der Arbeitsplätze am Standort dienen sollen. Die Ankündigung der Verlagerung habe die Belegschaft daher überraschend getroffen. Der Konzern begründet die Maßnahme mit einem Auftragseinbruch im Maschinen-und Anlagenbau von 45 Prozent, der Umsatz sei im vorigen Jahr auf das Niveau von 1995 zurückgefallen. Der Wälz- und Gleitlagerspezialist Schaeffler beschäftigt in Homburg eigenen Angaben zufolge insgesamt rund 2200 Mitarbeiter. thw

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