Schaeffler bekommt Rückhalt

Herzogenaurach. Ohne staatliche Hilfen droht dem hoch verschuldeten Schaeffler-Konzern nach Darstellung der Gewerkschaft IG Metall in absehbarer Zeit die Insolvenz. Für die Finanzierung der Conti-Übernahme müsse Schaeffler monatlich Zinsen in Höhe von 70 Millionen Euro aufbringen, sagte der Schaeffler-Betreuer der IG Metall, Wolfgang Müller, gestern in Herzogenaurach

Herzogenaurach. Ohne staatliche Hilfen droht dem hoch verschuldeten Schaeffler-Konzern nach Darstellung der Gewerkschaft IG Metall in absehbarer Zeit die Insolvenz. Für die Finanzierung der Conti-Übernahme müsse Schaeffler monatlich Zinsen in Höhe von 70 Millionen Euro aufbringen, sagte der Schaeffler-Betreuer der IG Metall, Wolfgang Müller, gestern in Herzogenaurach. Dies falle dem Unternehmen zunehmend schwer. "Das Unternehmen wird demnächst am Abgrund stehen, wenn nicht frisches Geld kommt." Ein Finanzinvestor werde sich nicht so bald finden. Der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer sagte, es gebe keine Alternative zu Staatshilfen. Es gehe darum, "Zeit zu kaufen". Schaeffler ist nach der Übernahme des Hannoveraner Autozulieferers Continental mit mehr als zehn Milliarden Euro verschuldet. Kreisen zufolge bittet das Unternehmen um Staatsbürgschaften von vier Milliarden Euro. In der Politik gibt es dagegen Bedenken.Eigentümer nicht wichtig Für die Gewerkschaft sei es nicht wichtig, wer später Eigentümer des Unternehmens sei, sagte Neugebauer. "Ob Müller, Meier, Huber oder Schaeffler darübersteht, ist zweitrangig", sagte er. Entscheidend sei, die 80 000 Arbeitsplätze bei Schaeffler und Conti in Deutschland zu erhalten. Die Bürgermeister der Schaeffler-Standorte in Deutschland baten gestern in einem gemeinsamen Hilferuf ebenfalls um staatliche Hilfen für den Autozulieferer. "Aufgrund der Vielzahl der direkt und indirekt betroffenen Arbeitsplätze in ganz Deutschland" sollte der Antrag der Schaeffler-Gruppe auf staatliche Unterstützung befürwortet werden, schrieben die insgesamt 24 Kommunalpolitiker an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Schaeffler sei im Kern gesund, schrieben die Bürgermeister. Schaeffler hat im Saarland Standorte in Homburg und St. Ingbert. dpa

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