Kollektiv UKS Homburg Plötzlicher Herztod!

Chef- und Oberärzte informieren über Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie.

 Chefarzt und Kardiologe  Dr. Oliver Adam.

Chefarzt und Kardiologe Dr. Oliver Adam.

Foto: NORBERT RAMELLI

Jedes Jahr fallen dem plötzlichen Herztod in Deutschland circa 65 000 Menschen zum Opfer. „Besonders gefährdet sind Menschen mit einer Herzkranzgefäßerkrankung, die vorher nicht bekannt sein musste“, warnt der Notfallmediziner und Herzspezialist Professor Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Am Mittwoch, 13. November, ab 17:00 Uhr, können sich Interessierte in der Alten Schmelz St. Ingbert an unterschiedlichen Aktionsständen der Kooperationspartner des Kreiskrankenhauses St. Ingbert kostenlos und ausführlich zum Thema „Plötzlicher Herztod“ und weiteren Gesundheitsthemen beraten und informieren lassen. Ab 18:00 Uhr informieren Chef- und Oberärzte des Kreiskrankenhauses St. Ingbert und des Klinikums Saarbrücken über die aktuellen Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie. Unter anderem werden folgende Themen diskutiert:

•„Was versteht man unter plötzlichem Herztod? Wie kommt es dazu?“
•„Was sind gefährliche Herzrhythmusstörungen?“
•„Was tun im Notfall? Prüfen – Rufen – Drücken mit Livedemo auf der Bühne“.
•„Nach der Wiederbelebung im Krankenhaus: Das Konzept des Cardiac Arrest Centers im Klinikum Saarbrücken“.
•„Seelische Probleme bei Patienten, die durch den plötzlichen Herztod gefährdet sind“.

Nun fragen sich viele, wie es zum plötzlichen Herztod kommt. Dr. Christian Weth informiert: „Unmittelbar eingeleitet wird er vor allem durch das plötzliche Auftreten der bösartigsten Herzrhythmusstörung, dem Kammerflimmern. Diese führt innerhalb weniger Sekunden zum Kreislaufkollaps. Der Patient verspürt nach vier Sekunden eine „Leere“ im Kopf. Nach acht Sekunden bricht er bewusstlos zusammen. Nach zwei bis drei Minuten hört er auf zu atmen. Nach circa zehn Minuten tritt der Tod ein.“

Auf die Frage, wer gefährdet ist, antwortet Dr. Oliver Adam: „Am häufigsten liegt dem plötzlichen Herztod eine koronare Herzkrankheit (KHK) zugrunde. Sie spielt für Patienten jenseits der 40 die größte Rolle.“ Auslöser der KHK sind Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin). Weitere seltenere Ursachen für den plötzlichen Herztod sind Herzklappenerkrankungen und angeborene Herzfehler.

Dr. Oliver Adam: „Auf Warnzeichen achten. Bei Brustschmerzen (Angina pectoris) und/oder Luftnot, Herzrasen mit Einschränkung der Belastbarkeit, hartnäckigem Herzstolpern, kurzer Bewusstlosigkeit, Schwindelanfällen und drohender Bewusstlosigkeit sollten Betroffene einen Kardiologen aufsuchen. Er kann untersuchen, ob eine Herzrhythmusstörung als Folge einer KHK oder einer anderen Herzerkrankung vorliegt.“ Der Fachmann rät: Bei den typischen Herzinfarkt-Symptomen wie plötzlich einsetzenden starken Schmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten und sich in Ruhe nicht bessern, kaltem Schweiß, Blässe, Übelkeit, Atemnot, Unruhe und Angst sollten Betroffene sofort den Notarzt rufen. Die Schmerzen sind im Brustkorb, häufig hinter dem Brustbein, bisweilen auch nur im Rücken zwischen den Schulterblättern oder im Oberbauch lokalisiert. Die Schmerzen können in den Arm, den Hals oder Kiefer ausstrahlen. PR/cms

www.herzstiftung.de/
Anzeichen-Herzinfarkt.html

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