Sammelklage wirft Deutscher Bank Einsatz von Betrugs-Software vor

Frankfurt · Die Deutsche Bank soll mit einer speziellen Schummel-Software ihre Handelsplattform "Autobahn" manipuliert und Kundenaufträge für Devisengeschäfte unnötig verzögert haben. Die gewonnene Zeit habe das Institut dann genutzt, um sich selbst zulasten ihrer Kunden zu bereichern, lautet der Vorwurf einer bereits im Dezember eingereichten Sammelklage in den USA, über die der "Spiegel" berichtet.

Zu den Klägern gehören demnach Banken, Unternehmen, Pensionsfonds und mehrere Zentralbanken.

Die Bank habe, so der "Spiegel", nach Auffassung der Klage führenden US-Kanzlei Hausfeld die Zeit verwendet, um Aufträge zurückzuweisen, wenn sich der Markt in eine für sie ungünstige Richtung entwickelte. In anderen Fällen habe sie Aufträge zu einem schlechteren als dem zuvor angezeigten Kurs ausgeführt.

Christopher Rother, Leiter des Deutschland-Büros bei Hausfeld, sieht eine Parallele zu dem Skandal um manipulierte Software bei VW . "Auch bei VW ist nicht die Motorsteuerungs-Software an sich illegal. Aber wenn sie missbraucht wird, um Werte zu manipulieren, dann ist das natürlich ein Problem", sagte Rother dem "Spiegel". In ähnlicher Weise könnten auch Verzögerungs-Mechanismen in Devisenhandels-Software missbräuchlich eingesetzt werden.

Die New Yorker Finanzaufsicht sowie die Börsenaufsicht SEC ermitteln dem Bericht zufolge in der Sache. Die Kanzlei kündigte noch zwei weitere Klagen in dieser Sache gegen die Deutsche Bank am Finanzplatz London an. Das Institut bestreitet die Vorwürfe, wie ein Sprecher in Frankfurt sagte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort